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Hörmal | 12.01.2025 | 07:45 Uhr
Bad news are good news
Bad news are good news. Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten, denn: Sie sind gut fürs Geschäft. Jedenfalls fürs mediale und manchmal auch fürs politische Geschäft. So sagt man.
Neben der Ökonomie des Geldes hat sich in den vergangenen Jahren eine „Ökonomie der Aufmerksamkeit“ entwickelt. Eigentlich sind die Inhalte egal: Naturkatastrophen, Unfälle, Skandale, eine Rezession oder Krieg. Hauptsache der Verbreiter der schlechten Nachricht erhöht seine Auflage, seine Einschaltquote, seine Klicks. Seine Werbeeinnahmen. Mit der Zeit hat sich dieser Mechanismus verselbständigt. Es müssen immer neu Katastrophen groß gemacht werden. Die „Bad News“ besetzen unsere Köpfe. Sie überfordern aber auch unsere Resilienz – gesellschaftlich wie individuell. Im Bekanntenkreis höre ich immer häufiger, dass viele keine Nachrichten mehr einschalten. Und: Ganze Wirtschaftszweige können durch schlechte Nachrichten in eine Abwärtsspirale gezogen werden.
Ich habe eine Idee zur Belebung der Wirtschaft und unseres gesellschaftlichen Miteinanders: Negative Nachrichten werden ab sofort durch gute ersetzt!
Statt: Deutschland befindet sich in einer Rezession – Wir sind unerwartet gut durch die Energiekrise gekommen! Wer hätte das gedacht?!
Statt: An allem Unheil ist die ungesteuerte Migration schuld – Es sind tolle Menschen zu uns gekommen! Sie beteiligen sich an der Transformation unserer Gesellschaft. Bringen ihre Fähigkeiten und Lebenserfahrung mit ein. Außerdem helfen sie uns als Gesellschaft offener zu werden.
Statt: Flüchtlinge kommen nach Deutschland, um sich die Zähne machen zu lassen – Flüchtlinge sind als Pflegerinnen und Pfleger in Krankenhäusern und Seniorenheimen tätig. Sie arbeiten als FacharbeiterInnen, als IngenieurInnen und Trainer in den Sportvereinen und bringen sich gesellschaftlich ein. Ihre Motivation? Ein gutes Auskommen zu haben und Anerkennung. Sie zahlen Steuern und Rentenbeiträge und unterstützen nebenbei noch Angehörige in ihrer Heimat. Eine passgenaue Entwicklungshilfe. Zuwanderung – ein Erfolgsmodell!
In unserem Umgang miteinander könnte Vieles viel leichter sein.
Der Gedanke ist doch uralt, dass eine positive Sicht auf Dinge, Gutes hervorbringt. Dass Zuwendung und Anerkennung motiviert, Hoffnung macht. Dass Zutrauen und Vertrauen das Leben leichter machen. Und deshalb: Gute Nachrichten sind gute Nachrichten.
Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius
