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Kirche in WDR 2 | 05.03.2025 | 05:55 Uhr
Aschermittwoch
Guten Morgen! Heute ist Aschermittwoch – der Beginn der Passionszeit. Eine Zeit der Einkehr und des Innehaltens. Vielleicht auch eine Zeit zum Durchatmen und Runterkommen nach den tollen Tagen.
Vielleicht kennst Du das: Das Gefühl, nie wirklich zur Ruhe zu kommen. Auch in den Zeiten. wo eigentlich Abschalten angesagt ist, gelingt es mir manchmal einfach nicht, zu entspannen. Und dann kommt so ein Tag wie heute und fragt: Wo stehst du? Was ist Dir in Deinem Leben eigentlich wirklich wichtig?
Aschermittwoch erinnert uns daran, dass unser Leben endlich ist. In der Kirche hören wir die Worte: "Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst." Das klingt erstmal hart, aber es bedeutet auch: Dein Leben ist kostbar. Jeder Tag ist ein Geschenk. Also: Womit füllst du deine Tage?
In der evangelischen Tradition gibt es keine strengen Fastenregeln. Aber die Passionszeit ist eine Einladung, sich bewusst mit dem Leben auseinanderzusetzen. Jesus hat 40 Tage in der Wüste verbracht – eine harte Zeit voller Entbehrungen. Aber auch eine Zeit der Klarheit. Ohne Ablenkung hat er sich auf das Wesentliche konzentrieren können. Vielleicht ist das auch eine Möglichkeit heute?
Muss wirklich jeder Tag so gelebt werden, als sei es der letzte? Und wie sähe so einer überhaupt aus? Brauche ich alles, was ich anhäufe? Wie ist es, bewusst auf etwas zu verzichten – nicht aus Zwang, sondern um Platz für etwas Anderes zu schaffen?
Die Passionszeit könnte eine Gelegenheit sein, stopp zu sagen. Nicht aus Verzicht, sondern um mit neuen Gewohnheiten anzufangen: Ein bisschen mehr Zeit für Stille. Ein freundliches Wort für einen Menschen, der es gerade besonders braucht. Ein Moment, in dem wir einfach nur sind, ohne in Aktion zu sein.
Probieren Sie es aus. Eine kleine Pause im Alltag, ein bewusster Moment der Unterbrechung. Vielleicht ein bewusster Verzicht – oder einfach ein liebevoller Blick auf sich selbst und andere.
Gott gehe mit Ihnen – heute und an jedem Tag.
Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius
