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Von guten Mächten
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Kirche in WDR 2 | 09.04.2025 | 05:55 Uhr

Von guten Mächten

Heute vor 80 Jahren ist der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer gestorben. Er ist mit 39 Jahren von den Nazis ermordet worden, weil er ihr entschiedener Gegner war, von Anfang an. Mit vielen anderen Christinnen und Christen war Bonhoeffer im Widerstand aktiv. Von ihm sind viele Texte erhalten. Gebete, Briefe, theologische Gedanken. Vieles aus seiner Haft im Konzentrationslager. Es gibt diesen einen Text, den besonders viele als Lied kennen: „Von guten Mächten wunderbar geborgen.“ Dieses Gedicht lag Bonhoeffers letztem Brief an seine Verlobte bei. Als Seelsorgerin habe ich etliche Beerdigungen geleitet und ich würde sagen, dass dieses Lied zu 95% dabei war. Gar nicht, weil ich es immer gewählt habe, eher kam der Wunsch von den Angehörigen oder auch vom Bestatter. Weil in diesem Text so viel Tröstliches liegt. Da wird von Geborgenheit gesungen, davon, dass wir behütet und getröstet sind. Egal, was ist und egal, was kommt.

Wenn ich Texte von Dietrich Bonhoeffer lese, dann kommt mirdieses tiefe Gottvertrauen immer wieder entgegen. Seine letzten Worte, als er abgeholt wurde, um zu sterben, waren: „Für mich ist dies das Ende. Aber auch der Beginn.“ Bonhoeffer hat
an ein Leben nach dem Tod geglaubt. Auch nach zwei Jahren Haft, auch nach all diesen grausamen Kriegsjahren, in denen er ansehen und miterleben musste, zu was Menschen fähig sind.

Anfang März wäre meine Mutter 80 Jahre alt geworden. An Bonhoeffers Todestag war sie also vier Wochen alt. Dieser Gedanke begleitet mich seit einiger Zeit. Die Erinnerung daran, in welche Zeit sie hineingeboren wurde. Zur selben Zeit, als Bonhoeffers Familien um sein Leben gebangt hatten, hatte meine Oma ihren kleinen Säugling umsorgt – und die Geschwister meiner Mutter. Oft wusste Oma heute nicht, wovon sie morgen satt werden sollen. 80 Jahre, das ist nicht lange her. So viele Menschen haben damals unter furchtbaren Bedingungen gelebt. Kälte, Hunger. Gewalt. Viele lebten in Angst. Und in alledem waren auch vor 80 Jahren
Menschen nicht nur zu Grausamkeiten fähig. Nicht nur zum Durchhalten. Sondern auch zum glücklich sein. Bonhoeffer selbst schreibt zu Weihnachten 1944 aus der Haft an seine Mutter:

Sprecher:


„Du darfst also nicht denken, ich sei unglücklich. Was heißt denn glücklich und unglücklich? Es hängt ja so wenig von den Umständen ab, sondern eigentlich nur von dem, was im Menschen vorgeht. Ich bin jeden Tag froh, dass ich Dich, Euch habe und das macht mich glücklich. Das Äußere ist hier kaum anders als in Tegel, der Tageslauf derselbe, das Mittagessen wesentlich besser, Frühstück und Abendbrot etwas knapper. Ich danke Euch für alles, was Ihr mir gebracht habt. Die Behandlung ist gut und korrekt.“

Puh, da muss man erstmal tief durchatmen. Und ich merke, ich werde demütig, wenn ich das lese. Es kommt darauf an, was im Menschen vorgeht. Ich lese das so, dass Bonhoeffer auf sein Innerstes aufgepasst hat. Sich davor gehütet hat, all diesen Hass reinzulassen, all diese Angst, die überall um ihn herum herrschte. Er hat stattdessen das in sich behütet, was ihn trägt: das Vertrauen in die guten Mächte. In Gott und in die Liebe. Das Gute in sich hüten. Gerade dann, wenn die äußeren Umstände hart, herausfordernd sind. Was für ein Vermächtnis!


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