Aktuelles
Unglaublich und möglich
--
X
-----

Beiträge auf: wdr2 

katholisch

Kirche in WDR 2 | 23.04.2025 | 05:55 Uhr

Unglaublich und möglich

Ostern ist für viele unglaublich. Ein leeres Grab, Jesus, der plötzlich vor seinen Freundinnen und Freunden steht, obwohl doch etliche Menschen mit eigenen Augen gesehen haben, dass er gestorben ist. Für viele ist das zu abgefahren. Zu wenig nachvollziehbar, als dass sie daran glauben könnten.

Ich erinnere mich gut an ein Trauergespräch, bei dem ich als Seelsorgerin gefragt war. Es ist schon viele Jahre her. Ein Mann war mit Mitte 60 gestorben, nach eher kurzer und schwerer Krankheit. Ich soll damals die Beerdigung halten. Ich kenne die Familie des Verstorbenen nicht. Und als ich zum Trauergespräch im Wohnzimmer der Familie sitze, bemerke ich schnell: Während die Frau mir von ihrem toten Mann erzählt, herrscht beim erwachsenen Sohn eisiges Schweigen mir gegenüber. Mit seiner Mutter spricht er freundlich, mich aber würdigt er keines Blickes. Ich glaube, er hätte mich am liebsten rausgeworfen. Schlimm genug, dass sein Vater sterben musste. Jetzt auch noch eine von der Kirche vor sich sitzen zu haben, das ist zu viel. Ob er befürchtet, dass von meiner Seite nur „fromme Soße“ kommt? Ich weiß es nicht. Jedenfalls scheint er nichts Gutes von mir zu erwarten. Als ich den Sohn am Tag der Beerdigung vor der Kapelle begrüßen möchte, weicht er mir aus. Ich beginne mit dem Gottesdienst und sehe, wie er die ganze Zeit auf den Boden starrt. Als wollte er all das nur irgendwie durchstehen.

Und dann kommt meine Predigt und ich sage in etwa: „Ich glaube, dass Ihr Mann, dass Ihr Vater nicht einfach weg ist. Die Verbindung bleibt. Liebe stirbt nicht.“ Da schaut der Sohn des Verstorbenen zum ersten Mal auf. Schaut mich an.
Prüfend. Fragend. Als wolle er wissen: „Meinst Du das wirklich ernst?“ Und ich rede weiter, sage, woran ich glaube. Sage so etwas wie: „Ich weiß nicht, wie das aussieht, dieses Leben nach dem Tod. Aber ich glaube, dass das, was da kommt, Leichtigkeit ist. Dass Ihr Vater, Ihr Mann, jetzt keine Schmerzen mehr hat, keine Angst. Da, wo er jetzt ist, ist Freiheit. Liebe. Geborgenheit. Frieden. Dass er bei Gott ist. Daran glaube ich.“

Der Blick des Sohnes ist noch immer fest auf mich gerichtet. Lese ich da einen Anflug von Hoffnung? Nach dem Motto: „Sie glaubt das wirklich. Und wenn sie das glaubt, könnte es immerhin möglich sein.“

Ich erzähle ihnen das an diesem Morgen in der Osterwoche, weil ich weiß, dass viele Menschen traurig darüber sind, dass ihre Partner, die Kinder, enge Freunde ihren Glauben nicht teilen. Den Osterglauben schon gar nicht. Und all denen möchte ich mit dieser Geschichte gerne Mut machen: Erzählen sie von dem, woran sie glauben. Woraus sie Kraft ziehen, worauf sie ihre Hoffnung setzen. Nicht, um zu überzeugen. Einfach, weil es ihnen wichtig ist. Kann sein, dass sie das auch erleben. Dass man ihnen glaubt, dass sie glauben. Dass sie einander anschauen und dass sie, nur für den Augenblick, das gleiche für möglich halten.


evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen