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Kirche in WDR 2 | 16.05.2025 | 05:55 Uhr
Der Film „Sieben Tage“ – Über den Kampf für Frauenrechte im Iran
Autorin: Bequeme
rote Plüschsessel, ein voller Kinosaal, ein besonderer Film. Es ist ein feierlicher
Abend: Die Verleihung des ökumenischen Filmpreises beim Kirchlichen Filmfest Recklinghausen.
Gewinner des Preises ist:
Ali Samadi Ahadi, erfolgreicher Regisseur und
Drehbuchautor. „Sieben Tage“ heißt sein neuer Film. Darin erzählt er uns die
Geschichte der iranischen Frauenrechtlerin und Aktivistin Maryam. Sie sitzt im
Gefängnis- aufgrund ihrer politischen Aktivitäten. Als sie einen Herzinfarkt
erleidet, wird ihr für eine medizinische Untersuchung Ausgang gewährt. Sie
bekommt die Chance, zu ihrer Familie zu flüchten. Sieben Tage in Freiheit. Maryam
befindet sich in einem inneren Zwiespalt. Zwischen ihrem Engagement für
Menschenrechte in ihrer Heimat – einer Diktatur - und dem Wunsch nach einem Leben
in Freiheit und Frieden mit ihrer Familie.
O-Ton: Ich wünsche mir, dass dieser Film eine Diskussionsgrundlage wird für unsere Gesellschaft hier und jetzt. Dass wir uns selber die Frage stellen, inwieweit sind wir bereit, unsere individuellen Nöte oder Bedürfnisse zurückzustellen und für das Allgemeinwohl Einsatz zu zeigen.
Autorin:
Regisseur Ali Samadi Ahadi ist als 12-jähriger selbst vor dem iranischen System
geflohen und kam 1985 ohne Eltern nach Deutschland. Heute ist er ein
erfolgreicher Film- Regisseur. Er dreht ganz unterschiedliche Filme – von
Animation bis Dokumentation.
„Sieben Tage“ ist ein Spielfilm. Und gleichzeitig auch nicht. Denn Gefängnis, Folter, Einzelhaft sind bittere Realität für viele Frauenrechtlerinnen in Iran. Es ist ihr Kampf, den er uns zeigt.
O-Ton: Meine Protagonistin sagt irgendwann: „Ich möchte, dass meinen Kindern zeigen, dass es jenseits von Angst, Schweigen und Flucht noch einen anderen Weg gibt. Und ich glaube, dass ist für uns alle wichtig, dass wir gerade in diesen Zeiten, die wir erleben weltweit, dass es neben Angst, Schweigen und Flucht den Weg des Kampfes gibt für die Menschenrechte, für unsere fundamentalen Rechte.
Autorin: Für Ali Samadi Ahadi ist der Film auch ein Kampf für Freiheit und Demokratie in der Diaspora. Inspiriert hat ihn die unglaubliche Stärke der Aktivistinnen im Iran.
Ein herausragender Film über unsere individuelle Verantwortung für Demokratie und Menschenrechte.
Weitere Informationen:
Sieben Tage – Little Dream Pictures
Ali Samadi Ahadi – Wikipedia
Ali Samadi Ahadi (@alisamadiahadi) • Instagram-Fotos und -Videos
Alle Quellen zuletzt abgerufen am: 06.05.25
Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius