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Kirche in WDR 3 | 22.05.2025 | 07:50 Uhr

Pilgern

Guten Morgen!

Der Blumenladen bei mir um die Ecke macht etwas Besonderes: Er verkauft nicht nur Blumen, sondern präsentiert auch immer wieder neue Lebensweisheiten. Alle paar Tage steht nämlich auf einer Schiefertafel vor dem Geschäft fein säuberlich mit Kreide eine neue Weisheit geschrieben. Erst neulich, da stand da: „Trau dich weiter zu gehen, könnte schön sein, wo du ankommst.“ Was für eine Botschaft: dynamisch und hoffnungsvoll, denke ich. Ich spüre darin die Sehnsucht anzukommen und den Mut, den es braucht, aufzubrechen. „Trau dich weiter zu gehen, könnte schön sein, wo du ankommst.“ Das klingt nicht nur hoffnungsfroh, es motiviert mich. Ich kenne das etwas, wenn ich im Sommerurlaub in den Bergen wandere oder auch wenn ich pilgere. Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen: Du pilgerst nach Rom. Warum? Immerhin das aktuelle Jahr 2025 ist ein Pilgerjahr. Es ist ein sogenanntes heiliges Jahr für die katholische Kirche. Seit dem Hochmittelalter gibt es mindestens alle 25 Jahre in der Kirche ein solches heiliges Jahr und dann geht es nach Rom. 2025 werden ca. 45 Millionen Pilger in Rom erwartet. Zum Ritual zählt dann: Jeder Pilger durchschreitet die sogenannte heilige Pforte im Petersdom und besucht die großen Hauptkirchen Roms. Passend steht das aktuelle heilige Jahr unter dem Motto: Pilger der Hoffnung. Nicht ohne Grund wurde dieser Titel gewählt. Denn ein Blick auf die aktuelle weltpolitische Situation zeigt, dass unsere Welt Hoffnung dringend braucht. Ich muss da nur auf den Ukrainekrieg, die Lage im Nahen Osten oder die Präsidentschaft in den USA schauen. Eigentlich alles Orte und Ereignisse, die bedrücken. Dagegen gilt es: Hoffnung im Gepäck zu haben! Für mich heißt das sehr konkret: Ich glaube grundsätzlich daran, dass Menschen in Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt zusammenleben können. Ich glaube, daran, dass die Liebe stärker ist als der Tod und dass Hass und Gewalt nicht das letzte Wort im Leben haben. Damit das Wirklichkeit wird, reicht es nicht, abzuwarten, sondern sich im wahrsten Sinne des Wortes auf den Weg zu machen: Hin auf den anderen Menschen zu.

Übrigens: Pilgern ist ein alter Begriff, der sich vom lateinischen peregrinari oder peregrinus ableitet. Er bedeutet so viel wie „in der Fremde sein“. Und das ist gar nicht so einfach, weil es viel mehr meint als gemütlich zu gehen oder zu wandern. Allerdings berührt es genau so wie das Wort vor dem Blumenladen: Es lebt von der Hoffnung, von der Sehnsucht, dass durch das Bewegen auf ein Ziel hin, etwas besser werden kann: Beziehungen, Meinungen, Standpunkte. Daher ist es verständlich, dass Menschen vieler Religionen pilgern, nicht nur im Christentum: Sowohl im Judentum, im Islam, im Hinduismus und Buddhismus pilgern die Gläubigen. Die Motivationen sind dabei vielleicht sehr unterschiedlich: Manche Menschen machen sich auf den Weg, weil sie sich mit den herrschenden Bedingungen ihres Lebens nicht abfinden wollen, weil sie im Unterwegssein und an heiligen Stätten Gott suchen. Wie gesagt: Ich werde in diesem Jahr nach Rom pilgern gemeinsam mit vielen anderen Menschen hier aus dem Bistum Essen. Ich pilgere nicht nur der Kultur wegen dorthin, um monumentale großartige Bauwerke und Kirchen zu sehen, sondern es geht mir um mehr: Um Gebete und Gottesdienste mit der Hoffnung darauf, dass der Weg meines Lebens sich lohnt. Mich leitet dabei ein Motiv das mehr als sechzigmal, in der Bibel genannt wird. Es ist die Zusage „Fürchte dich nicht!“. Übertragen auf das Pilgern könnte man es so übersetzen: „Trau dich, weiter zu gehen“. Ich bin jedenfalls zuversichtlich und erhoffe mir von meiner Pilgerreise, Kraft, Hoffnung, ja Zuversicht für mein weiteres Leben , weil ich glaube, dass am Ende dieses meines Lebens ich von Gott erwartet werde. Und so liegt in dem einfachen Satz des kleinen Blumenladens eine große Verheißung, die auch über dieses Leben hinaus gilt: „Trau Dich weiter zu gehen, könnte schön sein, wo du ankommst.“

Aus Gladbeck grüßt Sie Meike Wagener

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