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Kirche in WDR 3 | 14.06.2025 | 07:50 Uhr

Frieden und Verständnis

Guten Morgen.

Ich weiß nicht, wie Ihre Erfahrungen gegenwärtig mit Diskussionen sind.

Ich habe den Eindruck, es fällt uns irgendwie immer schwerer, einander zu verstehen.

Im Öffentlichen wie im Privaten.

Nicht, dass insgesamt weniger geredet würde. Oh, beileibe nicht.

Jede und jeder postet, was er oder sie kann. Mich selbst eingeschlossen.

Nur, ob das immer so dem wechselseitigen Verstehen dient, das weiß ich nicht.

Auch bei vielen Talk-Shows habe ich da so meine Zweifel.

Mit Worten des Schweizer Autors Charles Tschopp formuliert: „Zwei Monologe, die sich gegenseitig immer und immer wieder störend unterbrechen“ (1), sind eben noch keine wirkliche Diskussion. Es ist meist mehr Show und Talk als echte kommunikative Begegnung, aus der ich selbst verändert hervorgehe.


In der biblischen Geschichte von Pfingsten wird von einem Sprachwunder erzählt:

Da sind Menschen aus verschiedensten Ländern in Jerusalem. Sie sprechen unterschiedliche Sprachen. Aber sie verstehen die Jüngerinnen und Jünger Jesu, als sie zu ihnen predigen. “Wie kann das sein? Wir hören sie jeweils in unserer Muttersprache? Parther und Meder und Elamiter und die da wohnen in Mesopotamien, Judäa und Kappadozien...“ (2)

Und die Liste ging damals noch munter weiter.

Ich wäre schon heilfroh, wenn es mir gelänge, mich mit den Menschen zu verstehen, die wie ich Deutsch sprechen.

Doch vielleicht braucht es dazu mehr als nur eine gemeinsame Sprache.

Eben tatsächlich einen anderen Geist, der darauf zielt, mein Gegenüber wirklich zu verstehen.

Einen Geist, der menschliches Verstehen ermöglicht, weil er von Liebe geleitet ist.


Ein erster Schritt dazu ist, überhaupt zu verstehen, was mein Gegenüber sagt und meint.

Die kleine Nachfrage „Habe ich dich richtig verstanden ...?“, kann hier schon Wunder wirken.

Und es würde das Niveau vieler Diskussionen, öffentlich wie privat, wahrscheinlich heben.

Ein zweiter Schritt ist dann, Verständnis zu entwickeln.

Also nicht nur beim Gesagten stehenzubleiben: „Du hast doch aber gesagt ...“.

Sondern auch die Gründe zu begreifen, warum er oder sie das sagt.

Was das Anliegen, die Wünsche, die Bedürfnisse sind.

Mein Gegenüber ist ja kein dümmerer oder schlechterer Mensch als ich.

Er hat seine Gründe, wie ich. Nur eben andere.

Ein dritter Schritt ist schließlich das Einverständnis.

Das kann passieren. Wo wir einander näherkommen. Gemeinsamkeiten entdecken.

An anderen Stellen wird man vielleicht auch nur besser verstehen, wo die Differenzen liegen.

„Wir sind uns einig, dass wir uns nicht einig sind.“

Doch auch das ist schon ein Gewinn, wenn man friedlich damit umzugehen weiß.

„Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ So lehrt es Jesus in der Bergpredigt. (3)

Nun, Frieden ist oft so ein hehres und großes Ziel.

Vielleicht gelingt mir und Ihnen heute etwas mehr Verständnis füreinander –
und dass wir die Sprache von anderen sprechen.

Das wäre doch ein schönes Verstehenswunder am Ende dieser Pfingstwoche.


Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Tag – mit vielen guten Begegnungen!



(Ende WDR 4, Verabschiedung für WDR 3 und 5:)

Ihr Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland aus Düsseldorf.



Quellen:

(1) Zitiert nach https://www.zitate7.de/autor/Charles+Tschopp/ (letzter Abruf 6.5.25)

(2) Nach Lutherbibel 2017, Apostelgeschichte 2,7ff.

(3) So Lutherbibel 2017, Matthäus 5,9.



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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