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Kirche in WDR 3 | 01.09.2014 | 07:50 Uhr

Frieden

Guten Morgen!

Mein Vater war acht Jahre alt, als der 2. Weltkrieg begann, heute vor 75 Jahren. Er lebte auf einem Bauernhof, mit seinen Eltern und Schwestern. Kindheit und Jugend im Krieg. Das hieß Bombennächte, stundenlang im Bunker sitzen und nicht wissen, ob das Haus noch steht, die Tiere noch leben. Konfirmation 1945 morgens um 6 Uhr. Im Dunkeln ging es durch den Wald zu der kleinen Kirche im Dorf, kurzer Gottesdienst, dann schnell wieder nach Hause. Später konnten die Tiefflieger kommen. Dann die Alliierten, die sich im Elternhaus einquartierten. Die Nachrichten von getöteten Verwandten und Freunden. Die vielen schrecklichen Momente, aber auch die Augenblicke, in denen mitten in all dem Entsetzlichen die Menschlichkeit aufflackerte. Wenn mein Vater heute davon erzählt, dann ist das alles noch sehr lebendig: Die Erinnerung daran hat sich tief in sein Gedächtnis und in das Gedächtnis einer ganzen Generation eingegraben. Und er wünscht sich am meisten, dass wir nie wieder einen solchen Krieg erleben müssen. Das Furchtbarste am Krieg ist, dass er selbst nach seinem Ende noch lange nicht vorbei ist. Er hinterlässt Spuren auf der Erde und Wunden auf der Seele. Er zerstört, was Generationen aufgebaut und erdacht haben, was schön und wertvoll war. Und er zerstört Leben im Krieg und auch noch danach. Die Auswirkungen sind bis heute sichtbar und spürbar, das Entsetzen hat sich in die Seelen der Menschen eingebrannt und bestimmt nachhaltig ihr Leben und das Leben der Nachfolgegenerationen.

Wir wissen sehr genau, was Krieg anrichtet und dass er letztendlich keine Lösung ist. Dennoch hat es nach 1945 viele, ja viel zu viele Kriege und bewaffnete Auseinandersetzungen in unserer Welt gegeben. Täglich bringt das Fernsehen uns die Bilder von zerstörten Städten, Bombenkratern, Raketenfeuer und verwundeten und getöteten Menschen ins Wohnzimmer. Und auch das hat Auswirkungen auf uns und unser Leben, auch das geht nicht spurlos an uns vorüber. Wir sind in unterschiedlicher Weise in jede kriegerische Auseinandersetzung involviert.

Wir wissen auch, dass sich etwas ändern muss. Die Sehnsucht nach Frieden ist groß. Nach Frieden auf Erden, der so brüchig ist und von dem wir so weit entfernt sind. In der Bibel wird ein wundervolles Bild entworfen: Es kommt die Zeit, dann werden die Menschen sich besinnen und ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden und aus Speerspitzen Winzermesser machen. Dann wird die Erde grünen und jeder wird bei seinen Feigenbäumen und Weinstöcken wohnen. (aus Micha 4) Der Prophet, der diese Vision aufgeschrieben hat, macht Mut zum Umdenken: Verlasst den Teufelskreis Krieg – Niederlage – Hass – neuer Krieg! Stoppt endloses Leid, wagt den Shalom, den Frieden Gottes! Baut gemeinsam an gerechten Beziehungen! Traut Euch, mit Gottes Hilfe.

Als 2011 Norwegen durch Terroranschläge erschüttert wurde, hat Prinz Haakon diese Vision in seine Worte gefasst: „Wir wollen Grausamkeit mit Nähe beantworten. Wir wollen Hass mit Zusammenhalt beantworten. Wir wollen zeigen, wozu wir stehen.“ (Quelle: Spiegel online, 26.07.2011)

Wenn Friede werden soll, dann gibt es keine Alternative als umzudenken und aufeinander zuzugehen. In Deutschland und in Europa haben wir in den vergangenen Jahren viel dafür getan, haben verhandelt, nach Kompromissen gesucht, an einem friedvollen oder zumindest gewaltfreien Umgang miteinander gearbeitet.

Die Möglichkeiten von Friedenspolitik sind begrenzt, aber dennoch ist sie die einzig vernünftige. Der Friede ist aber keineswegs allein eine Aufgabe derer, die an den Hebeln der Macht sitzen. Er ist unsere Aufgabe, Ihre, Deine und meine.

Dass wir das mit Gottes Hilfe lernen können und Friede Wirklichkeit wird – irgendwann, daran glaubt Ihre Pfarrerin Annette Krüger aus Witten.

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