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Kirche in WDR 3 | 06.11.2014 | 07:50 Uhr

Worte

Guten Morgen!

Ich mag es gar nicht, heikle Dinge anzusprechen. Vor allem die kleinen unangenehmen Dinge im Alltag, die aber schon das Betriebsklima entscheidend prägen. Ein Kommilitone hatte zum Beispiel die unangenehme Angewohnheit, zu riechen wie ein ranziger Schweißkanister. Das war echt unangenehm. Das machte mich sogar aggressiv. Am liebsten hätte ich ihm frei heraus gesagt: „, Du stinkst wie ein verwester Iltis!“ oder so. Aber was hätte das gebracht – außer eine groben Beleidigung?

Ich habe das damals in einem vier-Augen Gespräch klären können. Aber das war hart. Nicht wegen des Geruchs, sondern weil es ein Drahtseilakt war, das Thema auf der einen Seite direkt anzusprechen und ihm dabei trotzdem noch seine Würde zu lassen.

Denn es ist ja so: Worte können viel kaputt machen, verletzen und vernichten. Wieviel Schaden an Freundschaften, Beziehungen und Gemeinschaften ist schon durch die falschen Worte zur falschen Zeit angerichtet worden! Und wenn die Worte erst einmal entwischt sind, ist es schwer, sie zurück zu holen.

Sprecher:

„...kein Mensch kann die Zunge bändigen. Sie ist ein rastloses Übel voll tödlichen Gifts.“ (Jakobus 3,8 Basisbibel).

Das wusste schon der Verfasser des Jakobusbriefs im Neuen Testament.

Aber Gott sei Dank geht es auch anders: Die richtigen Worte nämlich können heilen, aufbauen und erheben.

Ein passendes Wort wahre Wunder bewirken.

Es gibt ein Kirchenlied, das mir so vertraut ist, dass es wie ein kleines Stoßgebet ist: „Gib mir die richtigen Worte, gib mir den richtigen Ton.“

Der Ton macht die Musik, auch in der Sprache. Es kommt nicht nur auf die Worte und den Inhalt an. Selbst das netteste Kompliment kann ordinär wirken, wenn es mit dem entsprechenden Zungenschlag angeschnitten wird.

Und selbst der beste Ratschlag wirkt wie eine erniedrigende Beleidigung, wenn er von oben herab gesprochen wird.

Daher sind die „richtigen Worte“ und „der richtige Ton“ für mich Teil meiner persönlichen Gewissenserforschung geworden, meiner Tagesreflexion: Wofür habe ich meine Worte genutzt? Zum Guten, oder zum Schlechten? Wie habe ich über andere geredet? Habe ich mich um unangenehme Gespräche herumgedrückt? Habe ich mich im Ton vergriffen? Ich versuche dann meistens, entsprechend aufmerksamer zu sein oder gegebenenfalls eine Klärung zu suchen. Wenn überhaupt, so habe ich erfahren, kann man seinen schlechten Angewohnheiten nur durch Beobachtung und möglichst bewusste Korrektur Herr werden. Aber ich merke auch: die Mühe lohnt sich. Es ist nämlich doch möglich, seine Zunge im Zaum zu halten. Zumindest aber, sie mehr und mehr zum Guten hin einzusetzen. Und immer dann, wenn das gelingt, zeigt sich, was das für einen Unterschied macht. Wenn Streit abflaut, wenn Kritik angenommen wird und wenn der Andere sich einem öffnet.

Dann werden auch die unangenehmen Gespräche einfacher. In dem Fall, den ich am Anfang geschildert habe äußerte sich das ganz praktisch, dass ich plötzlich meinen Kommilitonen wieder „riechen konnte“.

Kommen Sie gut in den Tag und finden Sie heute die richtigen Worte - und den richtigen Ton!

Ihr

Vikar Jörg Heinemann aus Attendorn

Copyright Vorschaubild: Public Domain Pixabay

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