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Kirche in WDR 3 | 18.12.2014 | 07:50 Uhr

Das Schaf

Guten Morgen!

Eine Weihnachtskrippe ohne Schafe war für mich als Kind keine richtige Krippe. Die Schäfchen interessierten mich mehr als alles andere. Dabei tauchen sie nun wirklich nicht in den Weihnachtsevangelien der Bibel auf. Man kann aber vermutlich davon ausgehen, dass die Hirten, die zum Stall liefen, ihre Schafe mitnahmen. Die Schafe waren also einfach nur Mitläufer beim Geschehen.

Allerdings keine Mitläufer im Sinne von Opportunisten. Wenn sie zum Stall mitliefen, dann weil sie ihren Hirten folgten. Es gibt eine Beziehung zwischen Hirt und Schaf und zwischen Schaf und Herde. Für heute habe ich mir das Schaf als Begleiter gewählt und frage es, was es mir für den adventlichen Weg in meinem Alltag heute sagen kann.

Schafe gehören im Land Jesu zum gewohnten Bild. In den biblischen Texten sind sie wie selbstverständlich vertreten. Und gerade in der Spannung der Hilflosigkeit des Schafes zu der Gewalt des Wolfes oder anderer wilder Tiere zeichnet sich noch einmal neu ab, in welche Spur die Menschwerdung Gottes rufen will. An Weihnachten wird nicht die Stärke der Gewalt verkündet, sondern die Stärke des Schwachen; nicht das Große, sondern das Kleine; nicht das Verletzende, sondern das Verletzbare. Dafür steht das Schaf, und noch deutlicher das Lamm, das in der Verkündigung der Bibel für Jesus selbst steht.

In Dostojewskis Roman „Die Brüder Karamasoff“ sagt Starez Sossima:

Sprecher:

»Vor gar manchen Gedanken bleibt man im Zweifel befangen stehen, besonders wenn man die Sünden der Menschen sieht, und man fragt sich: „Soll man es mit Gewalt anfassen oder mit demütiger Liebe?“ Entscheide dich immer für „demütige Liebe“. Wenn du dich ein für allemal dazu entschlossen hast, so wirst du die ganze Welt bezwingen. Die „demütige Liebe“ ist eine furchtbare Kraft; sie ist die allergrößte Kraft und ihresgleichen gibt es nicht.“«

Sinnbild dieser demütigen Liebe ist in der Bibel das Lamm. Und demütige Liebe meint nicht, dass wir uns ducken sollen, uns klein machen vor allen anderen, zum Fußabtreter der Gewalttätigen – und Gewalttätige gibt es schon im kleinen Alltagsrahmen.

Das Schwache weckt im andern oft Gewaltbereitschaft, wovon die unzähligen Missbrauchsgeschichten und Gewalt an Kindern berichten - leider auch in der Kirche. Diejenigen Schwachen, die im Raum der Großen keine Macht besitzen, suchen sich immer die nächst Schwächeren, um sich stark zu fühlen. Gewalt an Kindern hat oft diesen Ursprung, weil sich jemand vom Leben überfordert fühlt und hier einmal Macht hat. In allen Lebenssituationen gibt es diese Versuchung, auf das Schwache mit Macht zu reagieren.

Aber es gibt auch das andere, dass das Kleine und Schwache in mir Verantwortungsbewusstsein weckt, Hilfsbereitschaft, dem Ungeschützten zum Leben zu helfen. Demütige Liebe meint die Bereitschaft, sich der eigenen Wahrheit zu stellen, in Einverständnis zu mir selbst dem anderen zum Leben helfen.

Dass das Schaf Sie heute sensibel auf die Kleinen achten lehrt, wünscht Ihnen Sr. Ancilla Röttger aus Münster.

Copyright Vorschaubild: CCO Public Domain Pixabay

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