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Choralandacht | 07.03.2015 | 07:50 Uhr

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Holz auf Jesu Schulter (eg 97)

Instrumentalvorspiel

Autor: Das Kreuz. Symbol der Christen - weltweit. Es gibt nur wenige Zeichen, die so klar sind. Mitten in der Stadt heißt es: „Hier ist eine Kirche“ oder am Straßenrand: „Hier ist jemand tödlich verunglückt“. Als Schmuck an der Halskette einer jungen Frau kann es heißen: „Ich bin Christin“. Das Kreuz erinnert an Jesus Christus. Seinen Tod und seine Auferstehung. Ein Zeichen, klar – und doch: geheimnisvoll. Immerhin war es ursprünglich ein Hinrichtungsinstrument. Wie sagte es der Apostel Paulus? Die einen halten das Wort vom Kreuz für Unsinn und nehmen Anstoß daran. Für die anderen ist es Ausdruck der göttlichen Weisheit.

„Holz auf Jesu Schulter“ heißt ein neuerer Choral, der das Kreuz besingt. Den Text hat Jürgen Henkys Ende der 70er Jahre geschrieben, damals Pfarrer und Professor für Evangelische Theologie an der Kirchlichen Hochschule in Ostberlin. Als Vorlage diente ihm ein Text des niederländischen Pfarrers Willem Barnard. Die Melodie stammt aus der Feder des flämischen Komponisten Ignaz de Sutter.

Choral (Strophe 1): Holz auf Jesu Schulter, von der Welt verflucht, ward zum Baum des Lebens und bringt gute Frucht. Kyrie eleison, sieh wohin wir gehen, weck uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

Autor: Der Choral mit dem eindringlichen Kehrvers kreist um ein Bild: das Kreuz Jesu als Lebensbaum, als Baum, der Früchte trägt. Das Kreuz, einst Symbol römischer Macht und Herrschaft, ein Hinrichtungsinstrument, wird ein „Baum des Lebens“. Hier klingt die Paradiesgeschichte aus dem Alten Testament an. Ein Hinrichtungsinstrument wird zum Lebensbaum. Was für eine wunderbare Umdeutung! Sie ist freilich nicht neu. Schon im frühen Mittelalter ist diese Deutung des Kreuzes Jesu als Lebensbaum in der christlichen Bildsprache zu finden. Da ist das Kreuz oft in der Form eines Ast – oder Baumkreuzes dargestellt, von dem Zweige, Blüten und Früchte ausgehen. So wie im Paradies. So als sei alles wieder gut: Gott ist versöhnt mit den Menschen und das Leben gelingt und bringt Frucht.

Choral: (Strophe 6) Hart auf deiner Schulter, lag das Kreuz, o Herr, ward zum Baum des Lebens ist von Früchten schwer. Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn, weck uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

Autor: Das Kreuz als Lebenszeichen? Voller Früchte? Manchmal kommen mir Zweifel. Manchmal frage ich mich, ob unser Leben auf dieser Erde überhaupt gelingen kann. So dass es Frucht bringt, wächst, sich entwickelt. Müssten wir nicht viel mehr aufpassen, „wohin wir gehen“? Ob zum Beispiel all die kleinen Schritte, die ich als umweltbewusster Mensch in meinem Alltag tue, überhaupt Früchte tragen? Plastikmüll in den Meeren, schmelzendes Polareis, verschmutztes Wasser: Meist sind es keine guten Nachrichten, wenn es um die Zukunft dieser Erde geht. Auch die Schöpfung leidet und Gott leidet mit ihr.

Choral: (Strophe 5) Denn die Erde jagt uns auf den Abgrund zu, doch der Himmel fragt uns: warum zweifelst du? Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn, weck uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

Autor: Viele Christen lassen sich anrühren von den Leiden der Schöpfung. Sie leiden mit, sie stehen auf, sie tun etwas. Ich finde: das ist eine Frucht des Lebensbaumes. Das Kreuz ist ja seit jeher Symbol der Liebe Gottes, die sich hingibt. Diese Liebe gilt Menschen, Tieren und gleichermaßen der Natur. Ja! Die leidende Schöpfung braucht unseren Einsatz und unser Engagement, sie braucht unsere Hingabe.

Instrumentales Zwischenspiel

Autor: In vielen Kirchengemeinden gibt es Menschen, die sich für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen. Manche schon seit Jahrzehnten. Auch da, wo ich wohne. So hat der ökumenische Umweltkreis in Hennef an der Sieg vor kurzem sein 25- jähriges Bestehen gefeiert. Gemeinsam haben Christen aus der evangelischen und aus der katholischen Kirchengemeinde ein Vierteljahrhundert lang das Bewusstsein ihrer Gemeinden geschärft und manches auf den Weg gebracht. Für das Jahr 2015 plant der Kreis ein neues Projekt. Es soll ein so genanntes „Repair-Cafe“ eingerichtet werden. Dort kann man hingehen, wenn man ein defektes Elektrogerät, Radio oder Spielzeug hat. Denn Fachleute beraten und helfen dort kostenlos bei der Reparatur. Mit diesem Projekt soll ein nachhaltiger Wirtschaftskreislauf unterstützt werden. Außerdem wird damit ja auch ein Beitrag zur Vermeidung von Müll geleistet. Und last but not least: hier wird ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität gesetzt. Die Spirale von „kaputt – wegwerfen – neukaufen“ kann auf diese Weise ein wenig verlangsamt werden. Alle Achtung! Eine supergute Idee, finde ich. Ein Projekt, dem man nur einen guten Erfolg und Gottes Segen wünschen kann.

Choral: Denn die Erde klagt uns an bei Tag und Nacht. Doch der Himmel sagt uns: Alles ist vollbracht. Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn. Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

Autor: Die Erde klagt uns an wie in einem Gerichtsverfahren. Aber: Gegen ihre Anklage verteidigt Gott seine Menschen. Alles ist vollbracht, sagt der Himmel, sagt Gott. Hier klingt ein Wort Jesu am Kreuz an: „Es ist vollbracht,“ sagt der sterbende Jesus. So erzählt es das Johannesevangelium. Also: Gott hat durch Jesus Christus seine Menschen zu sich hingezogen. Er hat sich mit uns versöhnt. Das bedeutet: Er hat den Glauben an uns offenbar nicht verloren. Wir brauchen uns nicht unterkriegen zu lassen – nicht durch schlechte Nachrichten, nicht durch eigenes Scheitern. Wir dürfen leben.

Und Gott traut uns zu, dass wir etwas bewegen, dass wir wach werden aus Lethargie, Resignation und Gleichgültigkeit. Zu lebendigen Menschen werden: eben auferstehen! Denn er braucht uns. Auch für die Bewahrung seiner Schöpfung!

Choral: Holz auf Jesu, von der Welt verflucht, ward zum Baum des Lebens und bringt gute Frucht. Kyrie Eleison, sieh, wohin wir gehn, weck uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

Autor: Wollen wir Gott bitten, dass auf unsrer Fahrt, Friede unsre Herzen und die Welt bewahrt. Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn. Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

Musikinformation:

CD-Titel: Mit allen Sinnen erleben – Gemeindelied neu mit der Hochschule für Kirchenmusik Herford

Track-Nr. + Titel: 11, Holz auf Jesu Schulter

Text von Dichter: Jürgen Henkys nach dem niederländischen met de boom des

levens von Willem Barnard 1963

Komponist: Ignace de Sutter

Chor: Chor und Bläser der Hochschule für Kirchenmusik der

Evangelischen Kirche von Westfalen, Herford

Leitung: Hildebrand Haake, Jürgen Haug,

CD-Verlag: Gütersloher Verlagshaus

Best.-Nr.: 023-03013

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