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Kirche in WDR 3 | 12.05.2015 | 07:50 Uhr

Hedi

Guten Morgen! Hedi muss man einfach mögen. Das geht nicht anders. Ich bin überzeugt: Würden Sie sie kennen, und wär´s auch nur ein wenig, sie wäre Ihnen sympathisch.

Nicht dass sie scharf darauf wäre, immer „every-bodys oder every-ones darling“ zu spielen. Sie kann auch ganz entschieden sein. Und anecken. Aber sie ist dabei nicht bösartig. Sie bleibt zugewandt, verschwendet Freundlichkeit und Verständnis, aber fragt auch nach. Sie will wissen und verstehen. Und manchmal, ganz selten sagt sie: Da muss man einen ganz starken Glauben haben, wenn man daran nicht zerbrechen will! Und den mutet sie sich dann auch zu. Ja, ihr Glaube ist ihr wichtig. Er verschafft ihr Luft. Gibt ihrem Mut einen langen Atem. Und den braucht Hedi auch, hat sie immer wieder gebraucht. Als ihre Ehe kinderlos blieb zum Beispiel. Jetzt ist sie eine fröhliche und teilnehmende Tante, Patentante, Groß- ja auch schon Urgroßtante – und in all den Familien- und Freundeskreisen hoch angesehen, erwünscht, erwartet, geliebt.

Dann brauchte sie ihren Mut zum Leben als ihr Mann als Künstler nicht mehr weiter arbeiten konnte und unter tragischen Umständen starb. Da war ihr starker Glaube bitter nötig. Vielleicht ist er da auch erst richtig stark geworden. Doch wohin mit der Trauer? Vergangenes bewahren? Ja. Ein Erbe pflegen und ordnen? Ja, das will, das tut Hedi. Aber nicht, um im Vergangenen zu verharren. Sie will das Erbe für die Zukunft offen halten. Und so hat sie immerfort Aufgaben, Pläne. Seufzt selten und wenn, dann ist es ein gutes Seufzen, das sagt: Ich habe zu tun.

Natürlich, man ahnt es, Hedi ist nicht mehr die Jüngste. Es hat Einbrüche an der Gesundheitsfront gegeben. Manche Wiederherstellungen dauern lange oder gelingen nicht mehr ganz. Doch: den Mut aufgeben? Könnte man manchmal vielleicht. Aber wo bleibt dann der Glaube? Und im Gespräch über eine Krankheit hier, eine Beeinträchtigung dort sagt Hedi plötzlich: Ach, wisst ihr, etwas Anderes bedrückt mich viel mehr. Dies alles sind doch eigentlich Kinkerlitzchen! Fragende Blicke erntet sie. Sie bemerkt es wohl, doch fährt unbeirrt fort: Dieses Morden in der Welt, dieses maßlose Zerstören von Menschen und Kultur, das bedrückt mich viel mehr. Das bedrängt mich. Da muss man schon einen ganz starken Glauben haben, wenn man nicht missmutig werden will und verzweifeln und die Welt aufgeben.

Ja, stimmen andere zu. Und beklagen doch alle, dass so wenig Aussicht auf eine bessere Zukunft ist. Einer erinnert sogar daran, dass in der Bibel einer gesagt hat: All die Schrecken unserer Zeiten sind Geburtswehen der neuen Welt Gottes. Aber, so ein anderer, wir fühlen uns so wenig schwanger… Kurzum: so richtig glaubt keiner dran, dass es wirklich besser wird.

Und Hedi? Muss man sie nicht beglückwünschen, dass nicht diese oder jene Kinkerlitzchen, wie sie sagt, alles bestimmen? Dass nicht Rentner-Bravo und Wartezimmergeraune letzte verbliebene Sensationen bieten müssen? Dass sie sich dafür einsetzt, dass die neue Welt Gottes Stück für Stück ein bisschen mehr in die hiesige Welt kommt? Ja, das muss man wohl. Ich meine, man muss es sogar im Namen jenes Jesus Christus, der es einmal so gesagt hat: „Selig sind, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit. Sie sollen satt werden.“ (Matthäus 5,6) Ich schließe Hedi hier jedenfalls mit einem zuversichtlichen Herzen ein.

Aus Bonn grüßt Sie Pfarrer Eko Alberts.

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