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Choralandacht | 08.08.2015 | 07:50 Uhr

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Komm in unsre stolze Welt (eg 428)

Musik II.: Choral, 1. Strophe:

Komm in unsre stolze Welt, Herr, mit deiner Liebe Werben.

Überwinde Macht und Geld, lass die Völker nicht verderben.

Wende Hass und Feindessinn auf den Weg des Friedens hin.

Autor: „Komm zu uns!“ Dieser Satz kann eine herzliche Einladung sein - unter Freunden oder Verwandten. Er kann aber auch eine Bitte sein, mit drängendem oder flehendem Unterton. Dann nämlich, wenn jemand unbedingt kommen muss. Weil seine Hilfe total nötig ist. Weil sonst alles den Bach ’runter geht. Genau diese Dringlichkeit prägt auch das Lied „Komm in unsere stolze Welt“.

Musik II.: Choral, 1. Strophe:

Komm in unsre stolze Welt, Herr, mit deiner Liebe Werben.

Überwinde Macht und Geld, lass die Völker nicht verderben.

Wende Hass und Feindessinn auf den Weg des Friedens hin.

Autor: Es ist nicht irgendein Mensch, der hier erwartet wird, sondern Jesus. Sein Kommen, seine Gegenwart sind dringend erforderlich. Damit wir Menschen verändert werden und damit erst einmal Frieden bei uns einkehrt.

1968 wurde dieser Text veröffentlicht Da war das Thema „Frieden“ hochaktuell. Der Vietnamkrieg hatte begonnen und die Angst vor einem 3. Weltkrieg war groß. Den 2. Weltkrieg hatte der Verfasser selbst erlebt. Hans von Lehndorff war Arzt in Ostpreußen gewesen und hatte in mehreren Büchern das Grauen geschildert, das der Krieg und die Nachkriegszeit mit sich brachten. Durch seine Erfahrungen wusste er, wie wichtig Frieden ist. Wie leicht er durch Hass und Feindschaft zerstört werden kann. Dass ganze Völker verdorben werden können, wenn es nur noch um Macht und Geld geht.

Von dieser Gefahr geht auch die 2. Strophe aus:

Musik II.: Choral, 2. Strophe:

Komm in unser reiches Land, der du Arme liebst und Schwache,

dass von Geiz und Unverstand unser Menschenherz erwache.

Schaff aus unserm Überfluss Rettung dem, der hungern muss.

Autor: Die Ortsangabe am Anfang jeder Strophe enthält immer eine Charakterisierung. Jetzt geht es um unser reiches Land. Und genau wegen dieses Reichtums haben wir Jesus nötig.

Im ersten Moment mag das seltsam klingen. Eigentlich haben doch die Armen Jesus nötig, die Benachteiligten und die Kranken. Andererseits kann man ja in vielerlei Hinsicht krank sein. Zum Beispiel krank vor Überfluss, krank am Herzen, wenn das nicht mehr weiß, wie viele Menschen leiden und hungern müssen, weil wir unseren Lebensstandard halten wollen.

Genau hier setzt das Lied an. In dem Wissen: Wenn wir aus unserem Anspruchsdenken erwachen, wenn wir von Jesus geweckt werden, dann wird automatisch auch den Armen geholfen. Denn dann merken wir: Von dem, was wir zu viel haben, können wir abgeben. Wir können Menschen buchstäblich vor dem Verhungern retten. Dazu ist gar nicht so viel nötig. Allerdings müssen wir herausgeholt werden aus der Umtriebigkeit, die uns im Alltag umgibt und erfüllt. Die uns keine Zeit lässt, um über unseren Lebensstandard nachzudenken. Und zu fragen, wofür unser Reichtum gut sein könnte.

Musik II.: Choral, 3. Strophe:

Komm in unsre laute Stadt, Herr, mit deines Schweigens Mitte,

dass, wer keinen Mut mehr hat, sich von dir die Kraft erbitte

für den Weg durch Lärm und Streit hin zu deiner Ewigkeit.

Autor: Hierzulande ist es häufig nicht der Hunger nach Essen, der Menschen belastet. Sondern der Stress, der ihr Leben prägt. Wenn dann noch Lärm und Streit hinzukommen, wird es oft unerträglich. Nicht umsonst gelten mittlerweile Depressionen und Burn-out als Volkskrankheiten.

So gesehen wirkt diese Strophe ungemein aktuell. Als sie vor knapp 40 Jahren gedichtet wurde, war es in den Städten schon nicht leise. Seitdem ist es noch lauter geworden. Umso nötiger haben wir es, dass die Stille, das Schweigen wieder in unser Leben hineinkommt.

Musik I: Orgel

Autor: Denn es tut gut zu schweigen, zur Ruhe zu kommen - zu entschleunigen, wie es heute heißt. Und das auch nicht irgendwann, wenn wir Zeit haben oder Urlaub. Sondern mitten im Leben, gerade da, wo wir stehen und Kraft und Mut brauchen für den Weg, der vor uns liegt. Denn auf dem Weg sind wir ja eigentlich alle.

Musik II.: Choral, 4. Strophe:

Komm in unser festes Haus, der du nackt und ungeborgen.

Mach ein leichtes Zelt daraus, das uns deckt kaum bis zum Morgen;

denn wer sicher wohnt, vergisst, dass er auf dem Weg noch ist.

Autor: Zunächst hatte der Liedtext die ganze Welt im Blick. Mittlerweile ist die Perspektive immer kleiner und enger geworden, damit aber auch konkreter und persönlicher. Jetzt geht es um unser Haus. Da, wo wir sind und wo wir auch gerne bleiben möchten.

Der Liedtext setzt unserem stabilen Wohnhaus jedoch ein leichtes Zelt entgegen. Das man mitnimmt auf einer langen Wanderschaft. Wo man alles zurücklässt, was man nicht gebrauchen kann. Und wo man merkt, wie wenig wir tatsächlich nötig haben. An wie vieles wir uns klammern und uns damit belasten. Das Bild vom Zelt hilft uns, den Überfluss in unserem Leben zu erkennen und das Überflüssige.

Musik II.: Choral, 5. Strophe:

Komm in unser dunkles Herz, Herr, mit deines Lichtes Fülle;

dass nicht Neid, Angst, Not und Schmerz deine Wahrheit uns verhülle,

die auch noch in tiefer Nacht Menschenleben herrlich macht.

Autor: Jetzt, in der letzten Strophe, geht es um unser Herz. Also um unseren persönlichsten und empfindlichsten, aber auch wichtigsten Punkt. Dass an diesem Punkt tiefe, dunkle Nacht herrschen kann, weil Neid, Angst, Not oder Schmerz alles andere überdecken, das wissen viele aus eigener Erfahrung. Hans von Lehndorff kannte diese Erfahrung ebenfalls. Aber er wusste auch: Es gibt etwas, das hilft gegen die Dunkelheit im Herzen. Das wirkt wie ein wunderbares, helles Licht.

Musik III.: Instrumental (Orgel)

Autor: Gegen die Dunkelheit im Herzen hilft am besten die Wahrheit, die Jesus verkündet hat. Die Wahrheit, dass Gott uns liebt. Dass seine Liebe überall hinkommt, wo wir sind, und dass sie alles durchdringt, was uns umgibt, und sei es auch die tiefste Nacht. Diese Liebe will in uns kommen und alles vertreiben, was unser Herz dunkel macht. Diese Liebe will uns erfüllen, so dass wir sie auch wieder ausstrahlen und weitergeben können. So dass die Menschen in unse¬rem Haus und unserer Stadt ebenfalls merken, dass die Liebe Gottes in die Welt gekom¬men ist und immer wieder neu kommt. Dass sie sich zeigt, überall da, wo Menschen um diese Liebe bitten:

Musik II.: Choral, 1. und 5. Strophe

Komm in unsre stolze Welt, Herr, mit deiner Liebe Werben.

Überwinde Macht und Geld, lass die Völker nicht verderben.

Wende Haß und Feindessinn auf den Weg des Friedens hin.

Komm in unser dunkles Herz, Herr, mit deines Lichtes Fülle;

dass nicht Neid, Angst, Not und Schmerz deine Wahrheit uns verhülle,

die auch noch in tiefer Nacht Menschenleben herrlich macht.

Musikinformationen:

Musik I.

CD-Name: Manfred Schlenker – Komm in unsre Stolze Welt

Track/-name:01 / Komm in unsre stolze Welt

Komponist:Manfred Schlenker

Texter:instrumental

Interpret:Christian Schlicke (Orgel)

Label:Selbstvermarkter

Musik II.

CD-Name: Choräle für Morgenandachten

Track/-name:17 / Komm in unsre stolze Welt

Komponist:Manfred Schlenker

Texter:Hans Graf Lehndorff

Chor:Chorgemeinschaft an der Ruhr

Leitung: Karl Heinz Mertens

Label: Eigenproduktion

Verlag: Carus, Bärenreiter, Hänssler

Musik III.

CD-Name: Manfred Schlenker – Komm in unsre Stolze Welt

Track/-name:04 / Komm in unsre stolze Welt

Komponist: Manfred Schlenker

Texter: instrumental

Interpret: Christian Schlicke (Orgel)

Label: Selbstvermarkter

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