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Kirche in WDR 3 | 16.09.2015 | 07:50 Uhr

Schaaahatz

Schaahatz? - Ja, was denn? - Nächste Woche ist im Theater ein Gastspiel des russischen Staatsballetts! - Mmhmja, habe ich gehört. - Schatz vertieft sich weiter in seine Zeitung und seine Frau zieht betrübt und etwas wütend ins Nachbarzimmer. Sie wäre so gerne ins Ballett gegangen, aber ihr Schatz nimmt sie so gar nicht wahr...

Guten Morgen! Was ist da schief gelaufen? Eigentlich ganz einfach. Hätte die Ehefrau von Schatz gesagt: Du, da will ich reingehen. Kommst du mit? / Interessiert dich das auch? - wäre es anders gelaufen. So aber haben wir ein Paradebeispiel von indirekter Kommunikation mit dem Ergebnis: Starke negative Gefühle, für die Schatz nichts kann und die die Ehefrau von Schatz hätte vermeiden können. Mit dem schlichten Satz: Kommst du mit? / Interessiert dich das auch? Warum hat sie das nicht gesagt? Da mag es mehrere Möglichkeiten geben, ich nenne Ihnen eine Wahrscheinliche.

Natürlich will die Ehefrau von Schatz ins Theater - aber sie hat nie gelernt, für ihre Bedürfnisse einzustehen! Klartext auf gute Weise zu sprechen. Stattdessen wünscht sie sich, von ihrem Schatz wahrgenommen zu werden, man könnte sagen: auf wunderbare Weise wahrgenommen zu werden! Denn sie verlangt da viel zu viel. In der Kommunikation gibt es eine gesunde Regel: Ernst nehmen, was man gesagt bekommt. Und nicht versuchen, alle möglichen Botschaften, die hinter dem gesprochenen Wort liegen, auch noch zu deuten. „Nächste Woche ist im Theater ein Gastspiel des russischen Staatsballetts!“ – Punkt. Kein Handlungsbedarf. Wenn man hier die zehn verschiedenen unterschwelligen Botschaften alle deuten und abwägen soll, die sich hinter diesen Worten verbergen, dazu die Gefühle, die einem so entgegen kommen können, dann ist man als männlicher oder weiblicher Schatzi schnell erschöpft. Also überhört der Mann in unserem Beispiel den Subtext, die indirekte Botschaft durchaus zu Recht. Oder er überhört die indirekte Aufforderung absichtlich, weil er keinen Nerv auf dieses Spielchen hat. Wenn der Partner zum Beispiel sagt: Es ist kalt hier - kann er auch gleich sagen: Mach doch mal bitte das Fenster zu! Anstatt darauf zu warten, dass der andere das ahnt und dann als Liebesbeweis aufspringt und die Luke schließt.

Dieses Spielchen aus unklaren Formulierungen, der Unfähigkeit, für eigene Bedürfnisse einzustehen und dann darüber enttäuscht sein, dass der andere sich so wenig einfühlen kann - das ist ganz schön häufig. Und zerstört Beziehungen. Dabei geht es ja gar nicht darum, ein Bedürfnis durchzudrücken! Der Andere kann dann ja seine Bedürfnisse auch äußern und man kann zusammen einen guten Weg finden! Das geht aber nur durch direkte Botschaften ohne Subtext. Indirekte Botschaften suchen dagegen oft ein indirektes Ziel. Nicht nur den schönen Abend im Ballett - sondern auch das Gefühl: Der Partner, also Schatz, liest mir meinen Wunsch von den Lippen ab, also liebt er mich wirklich. Wenn nicht - folgen Bitterkeit und Enttäuschung.

"Ihr empfangt nichts, weil ihr nicht bittet!" – das steht schon in der Bibel (Jakobus 4,2). Nicht beten verändert auch nichts! Unklar beten auch nicht. Wir können nicht mit Gottes Eingreifen im Streit mit einem Freund rechnen, wenn wir ihn entweder gar nicht bitten oder aber allgemein um den Weltfrieden beten! Also: Konkret darum bitten, was ich brauche, was sich verändern soll in der Beziehung zu meinem cholerischen Chef. Oder für den Umgang mit dem Pubertier, dem 14-jährigen Aufmüpfling zuhause. Konkret, direkt, authentisch Gott anvertrauen, was im Alltag anliegt.

Und genauso konkret ihm hinterher auch danke sagen. Das verändert nicht nur menschliche Beziehungen, sondern auch den Dialog mit Gott. Ich wünsche Ihnen, dass Sie so konkret heute reden können - zu Menschen und zu Gott. Ihr Pastor Christof Lenzen aus Eschweiler.

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