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Kirche in WDR 3 | 09.11.2015 | 07:50 Uhr

Dunkelheller Tag

Nicht alle mögen die Tage im November leiden. Milchig-graue Nebelschwaden ziehen übers Land. Die Bäume haben fast alle ihr Laub abgeworfen. Tapfer versuchen die Rosen letzte Farbtupfer in das trübe Licht zu setzen. Vergänglichkeit liegt in der Luft. Und heute am 9. November kommen noch ganz andere Erinnerungen hinzu. Vor allem sind zwei Ereignisse zu nennen, die mit dem heutigen Tag verbunden sind: das eine ist die schreckliche Pogromnacht von 1938, als das Nazi-Regime öffentlich seine Maske fallen ließ und alle miterleben konnten, wie Hitler mit den jüdischen Menschen umzugehen gedachte. Einen Weltkrieg und ein 40 Jahre geteiltes Deutschland später dann der Freudentaumel, als am 9. November 1989 die Mauer fiel und der Weg zu einem geeinten Deutschland frei wurde.

Unfassbarer Schrecken und unbändige Freude umfasst dieser Tag – und er wird nicht zu Unrecht der Schicksalstag der Deutschen genannt.

Kann man einen solchen Tag auf einen Nenner bringen? Im Grunde genommen geht das nicht. Aber ein Gedanke lässt mich nicht mehr los. Wie eine Rose noch einmal alles aufbietet, ihre letzten Knospen zu entfalten und zur bunten Blüte zu bringen, drängt sich mir ein Lied auf. Es gehört zu den einfachsten, die wir in der Kirche singen. Es ist das Lied: Danke für diesen guten Morgen...

Das kann nicht jeder so sagen. Nicht für alle ist ein Morgen immer gut, und für jeden neuen Tag zu danken, fällt vielen schwer, wenn sie ahnen, dass dieser Tag ihnen nichts Gutes und Schönes bringen wird. Oder vielleicht schon mit Schmerzen und Weinen beginnt. Aber das schlichte Lied macht selbst den Spagat zwischen dem guten Morgen und den vielen Sorgen, die auch da sind: „Danke, dass ich alle meine Sorgen auf dich werfen mag.“, heißt es in der ersten Strophe.

Ohne dass er beim Namen genannt wird, ist es jedem klar: Es ist Gott, dem hier gedankt wird. Konnten Sie heute Morgen Gott für den neuen Tag danken? Und können Sie dankbar darauf vertrauen, dass Gott sich um ihre Sorgen kümmert?

Oder hadern Sie mit dem Schicksal, wenn einmal ein Tag nicht so verlaufen ist, wie Sie es sich wünschen, wenn Ihre Sorgen eher noch größer geworden sind?

Der heutige Tag, der 9. November, zeigt für unser Land, wie sich glückliche und schlimme Ereignisse überlagern können. Unzählige Menschen waren davon betroffen, im Guten wie im Bösen. Und in jedem Leben sieht es ähnlich aus. Dunkles, Schweres und Helles, Leichtes überlagern sich. Wir würden verzweifeln, wenn wir die schönen Erfahrungen vergessen und stattdessen nur die unglücklichen Tage unser Denken bestimmen. Undankbarkeit beginnt mit dem Vergessen, hat der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer einmal gesagt. Und dann beschrieben, was aus der Undankbarkeit folgt:

Sprecher:

„Undankbarkeit beginnt mit dem Vergessen, aus dem Vergessen folgt Gleichgültigkeit, aus der Gleichgültigkeit Unzufriedenheit, aus der Unzufriedenheit Verzweiflung, aus der Verzweiflung der Fluch. Den Dankbaren zeigt Gott den Weg zu seinem Heil. Lass dich fragen, ob dein Herz durch Undank so mürrisch, so träge, so müde, so verzagt geworden ist.“

Die trüben Novembertage mögen die wenigsten. Machen Sie darum gerade heute einmal den Versuch, das mürrisch, träge, müde und verzagt gewordene Herz abzuschütteln. Sagen Sie ganz bewusst: „Gott, für diesen Tag danke ich dir, und dafür, dass du mir beistehst.“ Ihr Pfarrer Rüdiger Schnurr aus Hilchenbach.

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