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Kirche in WDR 3 | 19.12.2015 | 07:50 Uhr

Vom Trost und vom Trösten

Guten Morgen!

Kürzlich habe ich als Priester in einer Pfarrei mit der Feier der Sonntagsmesse und der Predigt ausgeholfen. Der dortige Priester war erkrankt. Nach der Messe kommt ein Mann auf mich zu und bedankt sich und ich höre, wie er leise klagt, dass er jeden Sonntag in die Kirche gehe, doch in der Predigt würde immer nur gejammert, geschimpft oder nur etwas vorgelesen. Nie sei er getröstet nach Hause gegangen.

Dieses Sonntagserlebnis macht mir zu schaffen. War der Mann ein Einzelgänger? Wohl kaum. Die Begegnung mit ihm ist eine Anfrage an mich als Seelsorger und an alle Verantwortlichen in der Kirche. Was ist ein Gottesdienst wert, der nicht tröstet, der nicht aufrichtet, der Mut macht und froh stimmt! Sicher, es gibt Zeiten, in denen der Glaube deutlich erklärt werden muss. Manchmal ist es hilfreich, Fehlverhalten beim Namen zu nennen. Doch der wichtigste Akzent liegt woanders. Die Kirchen sollten sich im Dienst des Trostes verstehen. Der Gott, der in ihnen verkündet wird, hat ein Herz für einsame, für trostsuchende, für belastete und mutlose Menschen. Sie bedürfen nicht einer billigen Vertröstung aus einem Rucksack voll frommer und netter Sprüche.

Vor mehr als zweitausend Jahren sagt der Prophet Jesaja im Namen Gottes: "Ich will euch trösten, wie eine Mutter ihre Kinder tröstet." (Jes 66,1.3)

Ein erster Schritt besteht darin, den anderen vor Peinlichkeiten zu bewahren. Es darf nicht sein, sich über Fehler und Pannen des anderen zu erfreuen oder sie auszuposaunen. Ein weiterer Schritt im Dienst des Trostes heißt Gerechtigkeit. Wer tröstet fragt behutsam, was der andere braucht und wie ich ihm gerecht werden kann.

Der heilige Franziskus, auf den sich in letzter Zeit viele berufen, bestand darauf, dass es auf der Welt keinen Menschen geben dürfe, der aus unseren Augen ohne Barmherzigkeit und ohne Trost fortgehen muss - mag er noch so kräftig gefehlt haben. Oder wie sagte es der Seelsorger Don Bosco: "Legt euch einen großen Vorrat an Güte und Trost zu." Der gerechte Trost schenkt das Erbarmen, das der andere braucht.

Die nur Gerechten machen aus unserer Welt eine Art Vorhölle. Während Gott seinen Arm um mich legt und mich nicht fallen lässt.

Ich frag mich mehr als einmal, ob ich so einen Vorrat Trost und Barmherzigkeit parat habe. Es wäre ein gelungenes drittes Adventswochenende, wenn sie, liebe Hörerinnen und Hörer und ich mit ihnen am Sonntagabend sagen könnten, aus diesem Bündel Trost haben wir einen Menschen beschenkt.

So wünsche ich Ihnen einen gesegneten dritten Advent! Ihr Erich Läufer aus Leverkusen.

Bildrechte: CCO Pixabay

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