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Kirche in WDR 3 | 28.01.2016 | 07:50 Uhr

Wie Leben manchmal weitergeht

Garachico hat mir auf Anhieb gefallen. Das Örtchen im Norden der Insel Teneriffa habe ich entdeckt, als wir einmal um diese Jahreszeit vor dem Winter auf die Kanaren geflohen waren. Etwas mehr Wärme und Licht und Farbe. Das tat gut. Und dann haben wir Garachico besucht. Ein Schmuckstück direkt am Meer, ca. 100 Meter unterhalb einer Felsenkante. Wir sind zuerst unten durch den Ort spaziert, haben uns die Kirche aus dem 15. Jahrhundert angeschaut und mochten auf Anhieb den kleinen freundlichen Ort mit Kastell und dem ehemaligen Hafenbecken, in dem das Meer anbrandete. Am nächsten Tag aber haben wir das Örtchen noch mal gesehen, und zwar von einem Aussichtspunkt 100m oberhalb, an der Landstraße. Und da wurde deutlich, dass die Geschichte des Ortes nicht ohne Brüche war: Man konnte sehen, dass Garachico in einem großen Trichter lag. Wir erfuhren, dass er von einem Vulkanausbruch 1706 herrührte. Bei diesem Vulkanausbruch wurde der Ort weitgehend verschüttet. Allein die alte Kirche war stehengeblieben. Und diese Katastrophe war die dritte innerhalb von hundert Jahren. Da gab es noch eine Sturmflut und eine Feuersbrunst. Unzählige Tote – Not und Elend in den Jahren darauf. Der Ort kam erst mit seiner fast völligen Zerstörung zur Ruhe. Seine einstige Bedeutung für die Schifffahrt und somit auch sein kleiner Wohlstand waren für immer dahin. Und plötzlich bekam die Schönheit von Garachio einen ungemein existenziellen Zug.

Wer heute als Tourist durch den Ort unten spaziert und nichts über diese Geschichte weiß, fragt sich höchstens, warum der Hafen offensichtlich unbenutzbar ist und nur wenig ganz alte Häuser zu sehen sind. Aber auch von den Leuten, die hier wohnen und arbeiten, denkt wahrscheinlich kaum jemand noch an das Leid vor Jahrhunderten.

Mir ging das nach. Wie lange braucht es in einem Menschenleben, dass Zeit Wunden heilt? Dass Zeit nicht alle Wunden heilt, weiß ich von mir selber und sah ich auch am Ort Garachico. Es bleibt sichtbar, dass es die Katastrophen gab. Es gibt, das weiß ich auch aus meinem Leben, keine festen Fristen, bis irgendwas wieder gut ist. Bis Gras drüber gewachsen ist. Narben bleiben. Aber der Schmerz verändert sich. Wann etwas wieder gut ist und mehr Leben als Tod und Trauer in sich birgt, weiß man nur selber. Die Erfahrung von Menschen, die durch Leid durchgegangen sind und Orte wie Garachico können aber vielleicht tröstlich sein: Selbst wenn man auf eine Art von dem gezeichnet bleibt, was geschehen ist, geht das Leben oft irgendwann neu und anders weiter. Und es ist Leben.

Kommen Sie gut in den Tag,

wünscht Pastoralreferentin Susanne Moll aus Aachen?

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