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Kirche in WDR 3 | 31.05.2016 | 07:50 Uhr

„Stein des Anstoßes“

Guten Morgen!

In einer der Kirchen meiner Pfarrei gibt es einen ganz besonderen Altar. Denn früher war er ein „Stein des Anstoßes“. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Er wurde bei nicht wenigen Leuten tatsächlich zu einem „Stein des Anstoßes“, als er noch auf der Wiese vor dem Pfarrheim lag und ihn die ein- und ausparkenden Autos übersehen haben. Der Altar in St. Pius ist nämlich ein massiver Findling. Und bis er vor 7 Jahren zum Altar wurde, war er verantwortlich für den ein oder anderen Blechschaden an den Autos der Kirchenbesucher.

Dieser Findling ist beim Bau einer Autobahnauffahrt gefunden worden und ein Gemeindemitglied hat dafür gesorgt, dass er vor der Kirche aufgestellt wurde.

Dann aber hatte die Gemeinde die Kirche im Jahr 2009 umgestaltet und sie entschied sich für einen spannenden Schritt: Ausgerechnet dieser „Stein des Anstoßes“ für die Parkenden wurde umgedeutet zum Altarstein.

Das mögen einige vielleicht anstößig gefunden haben, denn natürlich sieht dieser Altarstein nicht aus wie ein klassischer Altar.

Aber er macht einen Satz anschaulich, den Jesus selbst einmal aus dem 118. Psalm zitiert hatte: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden.“ (Mt 21,42)

Schon Jesus deutete damals an, dass es Dinge gibt, die durch eine Umdeutung eine völlig neue Rolle bekommen können, ja, eine tragende Rolle. Und Jesus bezog das direkt auf sich.

Denn: Jesus war selbst zu einem „Stein des Anstoßes“ geworden für die religiös Etablierten seiner Zeit. Er passte so gar nicht in die klassischen Erwartungen an eine Erlöserfigur. Vielen ging er einfach zu weit. Denn er war ein Aufrührer, ein Unruhestifter; hielt sich nicht an die Regeln; hielt Kontakt zu Menschen, mit denen man sich besser nicht umgeben sollte.

Unterm Strich: Jesus war selbst ein „Stein des Anstoßes“. Er eckte an. Und mit seiner Hinrichtung am Kreuz dachten viele: Dieser Mensch hat versagt.

Das änderte sich mit seiner Auferstehung von den Toten. Daraus ist die Kirche und das Christentum entstanden.

Christen glauben, dass mit Jesus selbst so etwas Anstößiges wie der Tod gewandelt wird in die Zuversicht auf ewiges Leben. Und das feiern sie, wenn sie sich beim Gottesdienst um den Altar versammeln.

Insofern passt es, dass selbst ein „Stein des Anstoßes“ für parkende Kirchenbesucher umgedeutete wurde zum zentralen Ort, an dem diese Wandlung geschieht.

Einen guten Tag – bei allen Ecken und Kanten – wünscht Ihnen Kaplan Andreas Möhlig aus Würselen.

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