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Kirche in WDR 3 | 14.11.2016 | 07:50 Uhr

Die Welt der Symbole

Vor Jahren habe ich bei einem Juwelier ein interessantes Schmuckstück im Schaufenster gesehen: eine Kette mit einem Anhänger. Genau genommen war es eine Kette mit zwei Anhängern, mit zwei Hälften einer runden Münze, die aussahen, als wären sie auseinandergebrochen. Die Bruchkanten dieser beiden Anhängerhälften passen genau zusammen, wenn man sie aneinander hält.

Mit solchen besonderen „Bruchstücken“ verbindet sich eine jahrtausendealte Tradition: Wenn früher ein Herrscher eine besondere Verbindung zu einer anderen Person herstellen wollte, zerbrach er einen Ring oder eine Münze, gab seinem Freund oder Vertragspartner den einen Teil davon, den anderen behielt er selbst. Und wenn die beiden später wieder einmal über ihre Boten Kontakt miteinander aufnahmen, konnten die jeweils an der Übereinstimmung der Bruchkanten feststellen, dass sie ihrem Gegenüber und dem Absender vertrauen konnten. Die beiden zerbrochenen Hälften wurden so zum Erkennungs- oder Beglaubigungszeichen. Im griechischen benutzte man dafür das Wort „Symbol“.

Das Wort Symbol verwenden wir heute unabhängig von diesem antiken Brauch, allerdings in einer übertragenen Bedeutung. Auch im abgeleiteten Sinn besteht das Symbol aus zwei Teilen: Dabei setzt es sich zusammen aus dem konkreten Gegenstand und der Aussage, für die dieses Symbol steht: So kann ich beispielsweise auf der Dachrinne eine Taube sehen und ihr Gurren hören. Wenn ich jedoch auf einem Plakat oder Aufkleber eine weiße Taube auf einem blauen Grund sehe, dann erkenne ich darin auch das Sinnbild für den Frieden. Die Taube als Symbol des Friedens hat ihren Ursprung in der biblischen Geschichte von Noach und der Sintflut (Gen 6-8): Als die Taube mit dem frischen Olivenzweig im Schnabel zu Noach zurückgekehrt, ist das für ihn das Zeichen, dass Gott nach der großen Flut mit den Menschen Frieden geschlossen hat und die Erde nun wieder für Menschen und Tiere aus der Arche bewohnbar geworden ist.

Jahrhunderte später hat sich dann die Friedensbewegung das Symbol der Taube auf die Fahnen geschrieben.

Ein Symbol kann nicht willkürlich „gemacht“ oder vereinbart werden, sondern es entwickelt sich eigenständig und wirkt aus sich selbst heraus. Deshalb muss das Symbol auch nicht erläutert werden. Alle kennen es. So stehen im Kontext von Krieg und Frieden der Panzer für Krieg und die weiße Taube für den Frieden.

Auch der christliche Glaube drückt sich in Symbolen aus. Für den Christen ist sogar die ganze Welt ein Symbol, das auf Gott verweist. Denn Christen glauben, dass die Welt nicht sich selbst verdankt, sondern dass hinter all dem Gott steckt, weil er Menschen, Tiere und Pflanzen, ja die ganze Welt erschaffen hat.

In den Jahrhunderten haben die Christen einen reichen Schatz an Symbolen entwickelt, die sie immer wieder verwendet haben. Das gilt ganz besonders für die Sinnbilder, mit denen sie ihr Leben deuten und ihre Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod ausdrücken. Deshalb kennt die christliche Bestattungskultur vielfältige Symbole. Sie begegnen uns beispielsweise in der Todesanzeige, in der kirchlichen Begräbnisfeier oder auf dem Grabstein. Seit langem schon interessiere ich mich für diese Symbolwelten, nicht erst, seit ich im Erzbistum Köln als Referentin für Trauerpastoral und Bestattungskultur arbeite.

In der Trauerpastoral sind es oft Zeichen und Gesten, die Angehörigen helfen und Trost spenden, wenn sie um einen lieben Verstorbenen trauern. Deshalb lade ich Sie ein, sich mit mir in dieser Woche einmal näher mit den Symbolen zu beschäftigen. Welche Symbole trösten? Welche stärken die Hoffnung? Ich denke, jeder kennt solche Symbole, die persönlich im Leben bedeutsam geworden sind. Es ist gut, um diese zu wissen - gerade in Zeiten von Trauer und Abschiednehmen.

Einen guten Start in diese Woche wünscht Ihnen Eva-Maria Will aus Köln.

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