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Kirche in WDR 3 | 17.04.2017 | 07:50 Uhr

Eucharistie

„Also zieh dich jetzt endlich an. Wir wollen am Emmausgang teilnehmen!“ Meine Mutter war es, die mir ziemlich energisch diese Anweisung gab. Es ist fast 50 Jahre her, ich war damals zehn Jahre alt und hatte gar keine Lust auf den Emmausgang, wie mir schien ein langweiliger Spaziergang am Ostermontag.

Unsere Kirchengemeinde veranstaltete ihn, aber im Rundfunk gab es zur gleichen Zeit den Kinderfunk und den Kinderfunk, den hörte ich unheimlich gern. Und nun dies: Statt Kinderfunk – ein gemeinsamer Gang der Gemeinde. Der Emmausgang lehnt sich an die beiden Jünger Jesu an, von der die Bibel berichtet. Der Text wird heute am Ostermontag in der Kirche vorgelesen: Die beiden Jünger waren unterwegs zu einem kleinen Dorf Emmaus nicht weit von Jerusalem.

Damals hat mir diese Erzählung nicht viel bedeutet. Und mehr oder weniger mürrisch bin ich dann mit meinen Eltern mitgegangen. Inzwischen aber finde ich: Die Emmausgeschichte gehört zu den schönsten Erzählungen der Heiligen Schrift überhaupt. Ich glaube sogar: Sie hat eine große Bedeutung für mein Leben als Priester, vor allem für mein Leben mit Gott.

Stellen Sie sich vor: Da sind zwei junge Männer unterwegs, total enttäuscht und am Ende all ihrer Hoffnungen. Sie haben auf Jesus gebaut. Und nun ist er tot – und zwar nicht nur einfach gestorben, was schon schlimm genug wäre. Nein, er ist gekreuzigt worden, die schändlichste Art zu sterben, die man sich damals vorstellen konnte. Die beiden sind völlig verzweifelt.

Sicher, so etwas Schreckliches habe ich noch nicht miterleben müssen, aber Enttäuschungen kenne ich auch. Ich habe zum Beispiel freundschaftliche Erwartungen an andere Menschen gehabt und sie haben sie nicht erfüllt. Ganz allein habe ich mich da gefühlt. Und ganz allein fühlen sich diese beiden wohl auch. Und so ist es wohltuend für sie, dass sich da ein Dritter zu ihnen gesellt. Dem können Sie erst einmal ihre Sorgen und Nöte erzählen. Er hört zu und eröffnet ihnen eine neue Perspektive. Nicht, indem er sagt: „Das ist alles halb so schlimm.“ Es ist schlimm! Nein, er stellt einfach eine Frage und bringt damit einen positiven Aspekt ins Spiel: „Musste Jesus nicht all das leiden, um so in seine Herrlichkeit einzugehen?“ Später werden die beiden sagen: „Brannte nicht unser Herz, als er unterwegs mit uns redete?“ Die Beiden spüren wohl sofort, dass es kein alltäglicher Begleiter ist, den sie da getroffen haben. Und den Höhepunkt erreicht diese Erzählung, als der Fremde – am Ziel angekommen – mit ihnen zu Abend isst. Er bricht das Brot und sie erkennen: Es ist der Herr. Es ist Jesus. Er lebt. Und so laufen sie den langen Weg zurück, um diese wichtige Botschaft auch den anderen Jüngern mitzuteilen.

Diese Erzählung ist für mich so bedeutend, weil sie nicht einfach ein Ereignis der Vergangenheit ist. Sie wird Sonntag für Sonntag Wirklichkeit, wenn ich mit meiner Gemeinde Gottesdienst feiere. Wir hören zusammen das Wort Gottes. Jesus spricht zu uns wie zu den beiden Jüngern. Und wir essen gemeinsam das gebrochene Brot, von dem Jesus sagt: „Das ist mein Leib. Das bin ich.“ Und ich glaube: Er ist dann wirklich unter uns. Er lebt und will uns aufs Neue österliche Freude schenken und uns aus aller Hoffnungslosigkeit befreien. Ja, ich bin sicher: Seine tröstende Gegenwart geht über den Kreis unserer Gottesdienstgemeinde weit hinaus. Er ist überall da, wo Menschen miteinander sprechen, ihre Sorgen teilen und nach neuen Perspektiven für ihr Leben suchen. Er ist da, wo Menschen miteinander Mahl halten. Er ist sicher auch da, wo Menschen sich gemeinsam auf den Weg machen, und sei es ein gemeinsamer Spaziergang am Ostermontag.

Ich bin Pfarrer Heinz-Josef Löckmann aus Unna und hoffe Sie finden heute die Zeit für einen schönen Emmausgang.

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