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Kirche in WDR 3 | 20.04.2017 | 07:50 Uhr

Krankensalbung

Der Anruf erreichte mich beim Frühstück. Eine schwerkranke Frau bat mich als Pfarrer dringend, zu ihr ins Krankenhaus zu kommen. Sie hatte eine viel zu hohe Herzfrequenz und wusste um ihren lebensbedrohlichen Zustand! „Wie geht es mit mir weiter?“, fragte sie angstvoll. Eine Krankenschwester versuchte, sie in meinem Beisein zu beruhigen. Aber niemand konnte wirklich sagen, wie es mit ihr weiterging. Die Kranke bat mich schließlich, ihr das Sakrament der Krankensalbung zu spenden.

Das ist ein Zeichen der Zuwendung Gottes vor allem für die, die die Gebrechlichkeit ihres Körpers erfahren und erleiden müssen. Die Frau hat die Herzattacke überlebt. Ich besuchte sie wenige Tage später erneut. Sie bedankte sich bei mir überschwänglich: „Ich hoffe, dass Sie noch vielen Menschen so wie mir helfen können.“ Sie hatte erfahren, dass die Krankensalbung eine Hilfe zum Gesundwerden sein kann. Ich sehe heute noch ihre strahlenden Augen vor mir.

Kranke bedürfen der besonderen Fürsorge der Mitmenschen. Das habe ich gerade durch den Besuch vieler kranker Menschen immer wieder erfahren. Und offenbar wusste das auch Jesus, denn er hat sich immer wieder der Kranken angenommen, wie es in der Bibel heißt: Er öffnete den Tauben die Ohren und den Blinden die Augen. Er heilte die vom Aussatz befallenen Menschen und schenkte den Lahmen neue Bewegungsfreiheit. Jesus ging es in erster Linie um ein neues intaktes Verhältnis der Menschen zu Gott. Und das schloss den Leib und seine Gefährdungen nicht aus. Jesus ging es um den ganzen Menschen, also um Seele und Leib. Aufgrund seines Beispiels kümmerten sich die Christen dann auch von Anfang an um die Kranken. Später errichteten sie sogar Krankenhäuser. Eigene Orden wurden für die Krankenpflege gegründet und bis auf den heutigen Tag bringen Priester oder dazu eigens beauftragte Frauen und Männer den Kranken die Heilige Kommunion und halten so Kontakt mit ihnen. Immer wieder werde ich auch gebeten, die Krankensalbung zu spenden.

Leider haftet diesem Sakrament immer noch der Geruch der „letzten Ölung“ an, so, als ob es bloß für Sterbende bestimmt wäre. Und so haben viele die Angst, sie müssten sterben, wenn sie dieses Sakrament empfangen. Vor allem Angehörige von Kranken scheuen sich deshalb häufig, den Priester zu rufen und übersehen dabei, dass die Kranken selbst meistens spüren, wie es um sie steht.

„Ist einer von euch krank, dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.“ (Jak 5,14f.)

Diese Worte aus dem Brief des Apostels Jakobus sind der Grund, warum die katholische Kirche dieses Sakrament für die Kranken bereithält. Wenn ich es jemandem spende, lege ich ihm die Hände auf, salbe seine Stirn und seine Hände mit dem eigens dazu geweihten Öl und spreche dabei:

„Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen. Der Herr, der dich von Sünde befreit, rette dich. In seiner Gnade richte er dich auf.“

Es geht also gerade nicht ums Sterben, sondern um körperlichen und seelischen Beistand.

Natürlich wird nicht jeder, dem ich die Krankensalbung spende automatisch gesund. Was ich aber fast immer feststelle ist, dass Kranke durch den Empfang dieses Sakramentes ruhiger werden. Sie können ihr Leben in die Hände Gottes geben und ihrer Zukunft gelassener entgegensehen. Diese beruhigende Wirkung des Sakramentes hat mir auch schon ein erfahrener Krankenhausarzt bestätigt. Denn die Krankensalbung macht deutlich: Hier verbindet sich der Kranke mit Christus, der gestorben und auferstanden ist. Der Kranke kann es tun im Vertrauen, dass er an seiner Auferstehung Anteil hat. Diese Vorstellung, mit Christus durch Tod und Auferstehung verbunden zu sein, gibt vielen kranken Menschen innere Ruhe. Und sie kann durchaus der körperlichen Heilung dienlich sein.

Ich heiße Heinz-Josef Löckmann und bin Pfarrer in Unna. Allen Hörern und Hörerinnen, vor allem aber den Kranken, wünsche ich heute einen gesegneten Tag.

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