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Kirche in WDR 3 | 11.07.2017 | 07:50 Uhr

Weltbevölkerungstag

Guten Morgen!

Heute ist internationaler Weltbevölkerungstag. Als nämlich vor 30 Jahren die Weltbevölkerung die Fünf-Milliarden-Grenze überschritten hatte, nahmen das die Vereinten Nationen zum Anlass, diesen Tag einzuführen. 1989 wurde der Tag dann zum ersten Mal begangen, um auf die Probleme aufmerksam zu machen, die mit der rasanten Zunahme der Weltbevölkerung verbunden sind: Familienplanung, Armutsbekämpfung, Bildung für Frauen usw.

Heute leben mehr als siebeneinhalb Milliarden Menschen auf der Erde, und in jeder Sekunde werden statistisch knapp drei Kinder geboren. Hochgerechnet heißt das: 2050 werden ca. 9,6 Milliarden Menschen die Erde bevölkern, eine echte Bevölkerungsexplosion. Die Frage ist natürlich berechtigt: Können die eigentlich alle auch auf der Erde leben, und gibt es genug zu essen?

Das Kirchliche Hilfswerk Misereor hat nachgewiesen, dass heute bereits so viel Nahrungsmittel weltweit produziert werden, dass mehr als 12 Milliarden Menschen davon leben könnten. Es ist also genug für alle da – aber die Nahrung müsste anders und gerechter verteilt werden. Erschreckend für mich ist allein die Tatsache, dass ein Drittel aller Lebensmittel jährlich verschwendet werden.

Und noch etwas: Sobald in einem Land der Wohlstand steigt und die politische Lage stabil ist, sinkt fast immer die Geburtenrate.

Die Weltbevölkerung muss also nicht zwingend explodieren. Es müssten nur alle Menschen in der Sicherheit leben, satt zu werden und nicht verfolgt zu werden.

Allerdings, um das zu erreichen, bedarf es dazu eines Umdenkens – und zwar nicht nur bei den Menschen in den sogenannten Entwicklungsländern und Kriegsgebieten. Ein Umdenken, das sagt: Wir können uns einen nationalen Egoismus, der das eigene Land an erster Stelle sieht, global gesehen nicht mehr leisten. Dafür leben wir gemeinsam auf der einen Erde wie auf einer Insel – auf der alles mit allem zu tun hat. So schön die Vorteile einer Globalisierung auch sind: weltweites Internet, eine scheinbar unbegrenzte Mobilität. Wir Erdenbewohner haben auch eine gemeinsame Verantwortung für diese Erde und ihre Menschen. „Global first“ müsste daher die Menschheitsparole heißen heute, am internationalen Weltbevölkerungstag.

Und ich bin überzeugt: Die globalen Probleme angesichts der wachsenden Weltbevölkerung sind lösbar. Es bedarf allerdings dazu eines Umdenkens, und das fängt schon im Kleinen an.

Ich bin darauf gekommen durch zwei Hinweise aus der Klosterregel der Prämonstratenser, des Ordens, dem ich angehöre. Die Regel geht zurück auf den heiligen Augustinus.

Der schreibt: „Jedem soll im Kloster Nahrung und Kleidung zugeteilt werden, allerdings nicht allen in gleicher Weise, weil alle ja auch nicht gleich sind, sondern jedem das, was er persönlich braucht.“ Es geht also darum, an alle mit ihren jeweiligen Bedürfnissen zu denken und ihnen ein Minimum an Wohlstand zu garantieren, also Nahrung und Kleidung und sicherlich auch menschenwürdige Arbeit. Dabei gilt es aber, nicht alle Menschen gleich zu behandeln, sondern ihnen je jeweils gerecht werden zu wollen.

Nun kennt Augustinus die Menschen. Und er weiß, dass manche das auch willkürlich ausreizen können und den Hals nicht voll genug bekommen. Daher folgt in seiner Ordensregel ein Satz, der den ersten Hinweis korrigiert. Augustinus mahnt: „Es ist besser, wenig zu brauchen als viel zu haben.“ Ich würde das mit Bescheidenheit übersetzen oder mit der Frage: „Was brauche ich wirklich zum Leben?“

Ich bin überzeugt: Die Antwort auf diese Frage ist sicherlich ein Schlüssel, um den Problemen der wachsenden Weltbevölkerung zu begegnen.

Heute am Weltbevölkerungstag grüßt Sie Pater Philipp Reichling aus Duisburg.

Vgl.: https://www.misereor.de/fileadmin/publikationen/vielfalt_argumentarium_broschuere_2017.pdf.

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