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Kirche in WDR 3 | 18.08.2017 | 07:50 Uhr

Let it be - Lass los!

Guten Morgen!

Freitagnachmittag: A40 nur, wenn Du Zeit hast. Hab ich nicht. Ging aber nicht anders: Ich steh im Stau. Nix geht mehr. Mist. Jetzt komme ich definitiv zu spät. Im Autoradio läuft „Let it be“ von den Beatles. Kenn ich - hab ich schon 1000 Mal gehört. Ich will grad genervt den Sender wechseln, doch irgendwas hält mich auf.

Let it be - Lass es sein. Lass los. Dieser Refrain lässt mich nicht los. Let it be. Lass es sein. Das klingt so nach schnellem Aufgeben, denke ich. Und ich gehöre ganz sicher nicht zu denen, die Pläne oder Vorsätze einfach wegen ein bisschen Widerstand in die Tonne kloppen. Eher zu denen, die ihr Ziel - manchmal auch dickköpfig - erreichen wollen: ob im Verkehr, im Beruf oder in Beziehungen.

Während ich mit Schrittgeschwindigkeit Meter um Meter weiterrolle, habe ich das Gefühl, als würde Gott zu mir durch das Lied reden: „Let it be...!“ Ich schaue auf die Uhr. Wenn Gott nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten ein Wunder tut und den Stau auflöst, werde ich den Termin abblasen... Fünf Minuten später stehe ich an einer Autobahnabfahrt. Ich überlege kurz - und entscheide mich, den Song auf seinen Wahrheitsgehalt zu testen: Ich fahre ab, lasse den Stau hinter mir, halte auf einem Parkplatz und sage den Termin ab. Mein Partner am anderen Ende der Leitung hat Verständnis - bei der Verkehrslage.

Ich fühl mich erleichtert: Let it be. Lass los. Mal eben nicht das Ziel auf Biegen und Brechen erreicht, sondern überlegt, was in der aktuellen Situation überhaupt noch geht und sinnvoll ist - und dementsprechend anders entschieden. Warum hat das bei mir so lange gedauert?

Warum fällt es überhaupt so schwer, von den eigenen Ansprüchen, von Kränkungen, Sorgen und dem Drehen um sich selbst zu lassen? Das Blöde daran ist doch: „Ich bin nicht frei!“ Ich bin aber so ungern unfrei! Ich will ja gar nicht immer mit dem Kopf durch die Wand - aber wie kann ich gelassener mit den Dingen umgehen, die mir mehr zusetzen als nur ein Stau auf der Autobahn?

Der Song der Beatles erinnert mich an ein bekanntes Gebet von Reinhold Niebuhr, einem amerikanischen Theologen, Philosophen und Politikwissenschaftler. Da heißt es: „Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."“

Die meisten Menschen neigen wohl dazu, alle Dinge immer selber händeln zu wollen. Aber nicht alles geht immer nach meinem Willen. Ich bin begrenzt und mache Fehler. Es ist gar nicht so leicht zu unterscheiden: Was kann ich gar nicht ändern und wo habe ich die Möglichkeit, etwas zu ändern. Das braucht Übung. Aber das Loslassen und Abgeben von Ängsten, Lasten - auch von Dingen, die mir leid tun - fällt mir leichter, wenn ich glauben kann: Gott wird sich ernsthaft darum kümmern. Ich will loslassen, was mir Angst macht. Worum meine Gedanken andauernd kreisen. Ich will loslassen von dem verrückten Gedanken, dass ich immer volle Kontrolle über mein Leben oder das Leben der anderen haben muss. Ich will loslassen von meiner Rechthaberei, vom Streit und von Verletzungen, die ich erlitten habe: „Gott, hilf mir, meine Lasten Dir überlassen zu können.“

Ihr Pastor Sebastian Begaße aus Dortmund

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