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Choralandacht | 24.11.2018 | 07:50 Uhr

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Er ist erstanden, Halleluja

Musik 1: Choral, 1. Strophe

Er ist erstanden, Halleluja. Freut euch und singet, Halleluja. Denn unser Heiland hat triumphiert, all seine Feind gefangen er führt. Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!

Autorin: Halleluja – Gelobt sei Gott – Der Choral kommt mit voller Überzeugung daher und mit vollem Herzen: Halleluja – Gelobt sei Gott. Manchmal kann ich genau so Halleluja sagen.Neulich noch als ich an einem sonnigen Herbsttag bei einem Spaziergang die Weite der Landschaft genießen konnte. Aber kann ich es auch, wenn ich einmal unheilbar krank sein sollte? – Oder zieht es mir dann den Boden unter den Füßen weg? – Werde ich auch dann noch Halleluja sagen können, wenn mein Mann gerade gestorben ist? Ich hoffe, dass ich Gott auch dann noch vertrauen kann, wenn es für mich an die äußersten Grenzen geht. Vertrauen, dass Gott gut sorgt für mich und meine Liebsten. „Er ist erstanden, Halleluja!“ Ich habe es gehört und habe es im Gefühl, dass Jesus nicht im Tod geblieben, sondern auferstanden ist. Heute glaube ich das. Wird mein Glaube mich auch weiter tragen, auch wenn ich aufs Äußerste belastet bin? Ich hoffe es. Morgen ist Ewigkeitssonntag. Dann denken wir in den evangelischen Gottesdiensten besonders an die Menschen, die im vergangenen Jahr gestorben sind. Dabei wird kann es tröstlich sein, von Jesu Auferstehung zu hören und zu singen.

Musik 1: Choral, 2. Strophe

Er war begraben drei Tage lang. Ihm sei auf ewig Lob, Preis und Dank; denn die Gewalt des Tods ist zerstört; selig ist, wer zu Jesus gehört. Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!

Autorin: Christa Reich, evangelische Theologin und Kirchenmusikerin, stellt sich die Frage:

Sprecherin:

„Wie kann ich Halleluja singen in unserer Welt? (…) Kann ich denn Halleluja singen, während Menschen gefoltert werden? Während Kinder in der dritten Welt von reichen Touristen, von denen viele aus Deutschland kommen, mißbraucht werden? Während Panzer oder Granaten oder Geld und Beziehungen darüber entscheiden, wer am Ende recht behält? Kann ich Halleluja singen, während die Natur durch die Hand des Menschen stirbt oder verdirbt?

Autorin: Im Grund ist es absurd, in dieser unserer Welt Halleluja zu singen. Aber ist es nicht auch absurd, damit zu rechnen, dass einer, der vor 2000 Jahren gestorben ist und begraben wurde, heute und hier zu uns redet?“ (1)

Mag sein – aber gerade deshalb lasse ich mich gerne mitnehmen von der schwungvollen Musik und dem hoffnungsvollen Text dieses Osterliedes aus Tansania. Mitte der 1960er Jahre enstanden dort neue geistliche Lieder mit afrikanischen Melodien. Ulrich Leupold hat den Text 1969 ins Deutsche übertragen. Das Lied fand Eingang in viele ökumenische Liederhefte und verbreitete sich schnellüber die ganze Welt. Heute steht es auch im Evangelischen Gesangbuch. Es ist die Sprache meiner Geschwister aus biblischen Zeiten, und eine Musiksprache aus heutiger Zeit. Hier schwingt etwas mit von unserem gemeinsamen Glauben an die Auferstehung Jesu.

Musik: Instrumental

Sprecherin:

Der Engel sagte: »Fürchtet euch nicht! Ihr suchet Jesus, hier ist er nicht. Sehet, das Grab ist leer, wo er lag: er ist erstanden, wie er gesagt.« Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!

Autorin: Ein biblisches Erzähllied, das die Ostergeschichte nacherzählt. Frauen gehen zum Grab Jesu, um den Leichnam zu salben, doch sie finden das Grab leer. Mehr erfahren wir nicht. Im Markusevangelium heißt es weiter:

Sprecher:

„Die Frauen flohen von dem Grab, (…) und sie sagten niemandem etwas, denn sie fürchteten sich.“

Autorin: Das Osterlied singt es so schwungvoll: „Der Engel sagte: »Fürchtet euch nicht!“ Aber ich kann die Frauen gut verstehen, ich glaube, ich würde mich auch fürchten. Ich komme zu einem Grab auf dem Friedhof, und es ist plötzlich leer? Und dann sind da Stimmen, die ich nicht einordnen kann, und ich bekomme ich die Nachricht, der Tote sei auferstanden. Was soll das?

Bei den Frauen brauchte es eine Weile, bis sie sich einlassen konnten auf diesen Gedanken, dass Jesus wirklich auferstanden ist. Sie hatten gerade ihren engsten Freund verloren und waren voller Trauer. Auferstanden – womit sollten sie das vergleichen, wie sollten sie das verstehen?

Menschen trauern unterschiedlich: die eine kann tiefe Trauer empfinden und spürt zugleich eine innere Freude, weil sie auf Auferstehung hofft und den Verstorbenen bei Gott weiß. Bei einem anderen braucht es sehr lange, bis sich der Schmerz langsam verwandelt. Bei dem dritten heilt die Narbe über der Wunde nie ganz ab und lässt auch keine Hoffnung mehr zu.

Musik: Fugato

Autorin: Hier setzen die Stimmen des Chores sehr leise, sehr vorsichtig und nacheinander ein, möglicherweise so, wie das auch mit dem glauben und dem sich freuen können bei uns Menschen ist. Manche tasten und suchen, andere sind schon mit vollem Herzen dabei.

Einmal saß ich in Tansania im Gottesdienst, in Bukoba am Victoriasee als ich bei Freunden zu Besuch war. Die Melodien vieler Lieder klangen mir sehr vertraut. Klar eigentlich, denn so ging Mission: deutsche Melodien sind mit Kisuaheli-Texten versehen in das tansanische Gesangbuch eingewandert. Bei ‚Er ist erstanden, halleluja‘ ist es genau umgekehrt: Das Lied ist in Bukoba entstanden und hat seinen Weg nach Deutschland gefunden. Der Komponist und Dichter dieses Liedes, Bernard Kiamanywa, wurde 1938 in Tansania geboren und lebte bis zu seinem Tod im Jahre 2007 dort in Bukoba am Victoriasee.

An jedem zweiten Sonntag im Monat treffen sich in Bonn Männer, Frauen und Kinder, die den Gottesdienst auf Kisuaheli feiern. Auch sie lieben dieses Osterlied.

O-Ton: Mfurahini, Haleluya, Mkombozi amefufuka. Amefufuka, Haleluya. Msifuni, sasa yu haui. Tumwimbie sote kwa furaha. Yesu ametoka kaburini. Kashinda kifo, Haleluya, Haleluya, Yesu yu hai.

Autorin: Viele Menschen in Tansania freuen sich über das, was sie erlebt haben, so wie wir. Was mich bei meinem Besuch beeindruckt hat, ist, dass sich ihre Freude ganz stark auf die Zukunft richtet: die Freude über die Auferstehung Jesu erfüllt viele Frauen und Männer mit Vorfreude auf die eigene Auferstehung. So leben sie in der Freude schon jetzt, in diesem Moment. Und die Menschen gehen dann auch freudig mit allem um, was ihnen begegnet: mit Ärger, mit Trauer, mit allen, die sie treffen, mit dem Alltag eben. Das ist eine Haltung. Elizabeth Shoo, Mitglied der Gemeinde in Bonn, hat das so begründet:

O-Ton: ... bei Kisuaheli gibt es im Refrain den Teil, wo wir sagen „Kashinda kifo“, „Er hat den Tod besiegt.“ Das gibt es in der deutschen Fassung nicht so. Und das ist eine Sache, an die wir sehr stark glauben in der Gemeinde zu Hause in Tansania. Und für uns bedeutet das nicht nur, dass Jesus die Toten auferweckt, sondern dass er den Tod besiegt hat, auch den Tod einer Beziehung zum Beispiel oder auch den Tod einer Gesundheit oder den Tod eines Jobs. Wir glauben daran, dass er neues Leben in Sachen bringen kann, wo es vielleicht keine Hoffnung mehr gab.

O-Ton: …Kashinda kifo, Haleluya, Haleluya, Yesu yu hai.

Anmerkungen

1 Reich, Christa, Evangelium: klingendes Wort, Zur theologischen Bedeutung des Singens in Möller, Christian in Verbindung mit der Hessischen Kantorei (Hrsg.), Stuttgart, Calver 1997, S. 221.

2 Schmitz-Bethge, Martin, Interlinearübersetzung

Musikinformationen:

Musik 1 WDR-Archiv 611984108101

CD-Name:Komm, Herr, segne uns | Alte und neue Chorsätze zum Ev. Gesangbuch

Titel:Er ist erstanden, Halleluja

Interpret:Kantorei der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche Berlin

Leitung:Helmut Hoeft

Komponist:Melodie aus Tansania

Texter:Ulrich S. Leupold

Musik 2

CD-Name:Singt, singt dem Herrn neue Lieder

Titel:Er ist erstanden, Halleluja

Interpret:Neumann, Carl-Gustav

Musik 3

CD-Name:Mit allen Sinnen erleben

Titel:Er ist erstanden, Halleluja

Interpret:Chor und Bläser der Hochschule für Kirchenmusik Herford

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