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Kirche in WDR 3 | 09.02.2019 | 07:50 Uhr

Friedenswille

„Suche Frieden“, unter diesem Motto stand im vergangenen Jahr der Katholikentag in Münster. Frieden ist eine zentrale Botschaft des Christentums. Das wird besonders bewusst angesichts der über 20 Kriegsherde in aller Welt und der Millionen von Flüchtlingen, die in weiten Teilen der Welt zu Hungerkatastrophen führen. Auch in Deutschland ist der Friede bedroht. Erinnern wir uns nur an die letzten Anschläge auf den Weihnachtsmarkt in Straßburg und die Nachricht, dass über 20.000 sogenannte „Gefährder“ in der Bundesrepublik Deutschland leben.

Angesichts dieser Situation könnten wir dazu geneigt sein, in unseren Gedanken Hassgefühle oder Aggressionen zu entwickeln. Manche wollen sich verteidigen, wenn nötig mit Gewalt. Die Hilflosigkeit weckt in vielen Menschen Angst. Was tun?

Vor einigen Jahren begegnete ich in Israel dem melkitisch-katholischen Erzbischof Elias Chacour, der 1939 in Bar’am in Galiläa geboren wurde. Als gebürtiger Palästinenser hat er als 12jähjriger Junge vor der Gründung des Staates Israel die kriegerische Landnahme miterlebt. Eines Tages kamen bewaffnete Truppen in sein Heimatdorf und töten seine Eltern. Unmittelbar nach dem Überfall verließ der junge Elias sein Versteck, lief zu seiner Mutter und stellte fest, dass sie bereits gestorben war. Er fand seinen Vater, der noch mit dem Leben kämpfte und sagte weinend: „Vater, Vater, Du darfst nicht sterben.“ Der Vater erwiderte ihm: „Junge, denke daran: Der Friede beginnt immer in Deinem Herzen.“ Nachdem er das gesagt hatte, starb er. Dieses schmerzliche Vermächtnis hat Elias Chacour dazu bewogen, Priester zu werden und sein gesamtes Leben in den Dienst des Friedens zu stellen. Er baute als Bischof unter etlichem politischem Widerstand zwei Friedensschulen, in denen heute Christen, Muslime und Juden gemeinsam die Schule besuchen und zu Friedensmenschen ausgebildet werden.

„Der Friede beginnt in Deinem Herzen.“ Daran muss ich jeden morgen denken, wenn ich meinen Tag beginne. Es ist jene innere Haltung, die mich frei davon macht, meinen Mitmenschen in der Haltung des Verdachts zu begegnen, sondern des Wohlwollens, der Zugewandtheit und des Friedens.

Im „Tend of Nations“, dem Friedenszelt der Nationen im Westjordanland, nahe Bethlehem, befindet sich am Eingang ein Stein, der geradezu jeden Besucher begrüßt. Darauf steht geschrieben: „Wir weigern uns, Feinde zu sein.“

Es ist einen Versuch wert, heute den Menschen, denen wir begegnen werden, den alten christlichen Gruß zuzudenken: Der Friede sei mit Dir! Friede Deinem Haus!

Ihr Weihbischof Christoph Hegge aus Münster.

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