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Kirche in WDR 3 | 13.07.2019 | 07:50 Uhr

Warnung von geistlichen Machtspielen

„Sie haben doch den besseren Draht nach oben.“
Als ich noch Pfarrer im aktiven Dienst war, habe ich das öfter gehört.














„Glaub ich nicht.“ Hab ich dann geantwortet kurz und knapp. Womit ich mir dann allerdings meistens einen enttäuschten Blick einhandeln musste. Man hätte sich lieber gewünscht, dass ich zustimme und dieses kleine Spiel mitspiele. Wenn es um jene Probleme geht, die wir Menschen nicht in der Hand haben, kann einem Pfarrer so etwas blühen.

Das mit dem „besseren Draht nach oben“ kommt immer ein bisschen witzig daher oder schmeichelhaft. Aber in mir löst es Unbehagen aus. Das erinnert mich an diesen Mythos aus alten Zeiten, in denen der Doktor, der Apotheker und der Pfarrer im Dorf das Sagen hatten. Und wer sich das zurückwünscht, dürfte nicht wirklich ganz bei Trost sein. Trost geht anders.

Ich meine nicht, dass unklar bleiben soll, welche Kompetenz und Vollmacht eine Person hat, die ein Amt ausübt.
Hat man sich aber erst einmal daran gewöhnt, ein Pfarrer wisse besser darüber Bescheid, was es mit dem lieben Gott auf sich hat, als jeder andere, dann sind wir nicht mehr weit entfern von der Vorstellung, es sei stets die Stimme Gottes, die aus dem Pfarrer, dem Bischof oder dem Papst spricht. Glaube und Vertrauen reduzieren sich dann auf Anpassung und Gehorsam. Es gab und gibt immer wieder gläubige Menschen, die das so hingenommen haben und dann verstummt sind.

Ich verdanke es einem Aufsatz von Pater Klaus Mertes aus dem Jesuitenorden, worin er diese Art geistlichen Missbrauchs zur Sprache gebracht hat. „Wenn Amts-personen der Selbstverwechslung mit Christus unterliegen“, so schreibt er, „verlieren sie die Fähigkeit, den falschen Machtanspruch zurück zu weisen“, den man meint im Willen Gottes unterbringen zu können.

Pater Mertes schreibt weiter: „Ein geistlicher Begleiter dient dem gottsuchenden Menschen nur dann, wenn er sich selbst, seine Interessen und auch seine eigenen geistlichen Erkenntnisse zurück nimmt“.











































































Erweckt also ein geistlicher Begleiter den Eindruck, er wisse besser, was für den anderen gut ist, dann würde ich das Weite suchen. Bietet er hingegen Raum, in dem sich meine Gottsuche entfalten kann, vertraue ich ihm.

Übrigens hat auch Jesus im Evangelium seine Hochachtung vor der Urteilsfähigkeit des gottsuchenden Menschen zum Ausdruck gebracht. Im
12. Kapitel des Lukas-Evangeliums sagt er: „Warum beurteilt ihr nicht aus euch selbst, was gerecht ist?“ Er traut jedem Menschen eine selbstverantwortliche Urteilsfähigkeit zu.

Einer Angst vor Autoritäten hat Jesus also nicht das Wort geredet. Und wenn einer den besseren Draht nach oben hatte, dann war er es.

Es grüßt Sie Pfarrer Friedhelm Mensebach aus Köln

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