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Kirche in WDR 3 | 24.07.2019 | 07:50 Uhr

Christophorus - von Christus getragen


Guten Morgen!

Es gibt sie sie noch, die Duftbäume, die am Rückspiegel von Autos baumeln. Ich selbst habe mir an diese Stelle ein Kreuz aus Grashalmen gehängt, das ich mir einmal aus Paraguay mitgebracht habe. Wenn ich über den Parkplatz am Supermarkt gehe und auf die Amaturenbretter schaue, dann entdecke ich auch hin und wieder die Plakette mit einem wunderlichen Riesen, der ein kleines Kind durch einen Fluss trägt. Es ist das Bildnis des Heiligen Christophorus, der als Schutzpatron der Autofahrer gilt. Heute ist sein Gedenktag und vielleicht fahren Sie gerade Auto und haben die Christophorus-Plakette im Blick. Woher kommt dieser Brauch und was hat er im Kern zu bedeuten?

Es gibt wenig historische Fakten über den heiligen Christophorus, aber eine sehr sprechende Legende. Und die geht so:

Sprecher:
Ein Mann, groß von Gestalt, war auf der Suche nach dem Mächtigsten, dem er sich als Diener zur Verfügung stellen wollte. Er hörte von Jesus Christus, der sogar mächtiger als jeder König, ja sogar als der Teufel sein sollte. So begann er Jesus zu suchen. Ein Einsiedler, den er traf, geleitete ihn an einen großen, wilden Fluss, über den es keine Brücke gab. Viele Menschen waren hier beim Überqueren schon ertrunken. Der Einsiedler sagte ihm: „Trage die Menschen hin- und herüber und diene dadurch dem Nächsten. So wirst du eines Tages Jesus Christus finden.“ Dann an einem Morgen rief ein kleiner Junge, der über den Fluss getragen werden wollte. Der Mann nimmt das Kind lachend auf seine mächtigen Schultern. In der Mitte des Flusses aber wird das Kind so schwer, dass er es kaum noch tragen kann, als trüge er die ganze Welt auf seinen Schultern. Da offenbart sich ihm das Kind und erklärt: Ich bin Christus, der Herr der Welt und der mächtigste König, der, den du suchst.“ Und er tauft den Mann mitten im Fluss auf den Namen Christophorus, das heißt Christusträger.

Der Christusträger wird von Christus durch die Ströme des Lebens und durch alle Gefahren getragen. Deswegen haben Menschen in der Figur des Christophorus jemanden gesehen, der für Schutz auf Reisen steht. Der Volksglauben des Spätmittelalters überlieferte: Wer an einem Tag das Jesuskind auf den Schultern des Christophorus sah, starb am gleichen Tag keines plötzlichen Todes. Deswegen sind in vielen mittelalterlichen Kirchen überlebensgroße Bilder oder Statuen dieses Heiligen zu finden, so zum Beispiel in den Domen von Münster, Köln und Paderborn. Zu dieser Art von Frömmigkeit fehlt uns Menschen von heute manchmal der Zugang. Warum macht es aber trotzdem Sinn, sich eine Christophorus-Plakette ins Auto zu kleben?

Die Erfahrung, plötzlich aus dem Leben gerissen zu werden, machen wir heute genauso wie die Menschen des Mittelalters. Gerade der Straßenverkehr zeigt das oft in aller Härte, wenn wir wieder mal im Stau stehen, weil ein LKW bei einem Unfall die Leitplanke durchbrochen hat und Menschen zu Tode gekommen sind. Natürlich sind weder der Christophorus im Auto noch eine Fahrzeug-Segnung eine Garantie dafür, dass wir unfallfrei reisen. Der Blick auf den Christus-Träger erinnert aber daran, dass wir Tag für Tag von Gott getragen sind. Der Christus auf den Schultern ist dabei sogar mächtiger als der Tod. Dieser Glaube schenkt eine innere Sicherheit, die keine Technik geben kann. Sie nimmt die Angst im Angesicht der Zerbrechlichkeit des Lebens und stärkt unser Vertrauen behütet zu sein.

Allen, die den Namen Christoph oder Christopher tragen: einen guten Namenstag! Und allen, die heute unterwegs sind: vergessen wir nicht, dass wir getragen sind auf allen Reisen des Lebens.

Ihr Propst Dietmar Röttger aus Soest.

Quelle der Legende: Lunkenbein, Marilis/ Knospe Karl; Mein großes Buch der Namenspatrone, Pattloch Verlag 1992, S. 32. frei zitiert.

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