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Kirche in WDR 3 | 26.07.2019 | 07:50 Uhr

Berufen, Eltern zu sein

Guten Morgen!

Promi-Kinder: sie sind für die Regenbogen-Presse ein gern aufgegriffenes Thema. Kinder, die nur in die Zeitung kommen, weil ihre Eltern berühmt sind. Prince Michael ist bekannt als Sohn von Michael Jackson oder über Anna Becker wird geschrieben, weil sie die Tochter von Boris Becker ist. Der Nachwuchs der Königshäuser ist besonders interessant. Zuletzt war das Medieninteresse bei der Geburt von Archie sehr groß, dem Sohn von Prinz Harry und seiner Meghan. Archie bekam sogar vom deutschen Bundespräsidenten einen Teddy und vom bayerischen Ministerpräsidenten eine Lederhose geschenkt, eben weil er das Kind prominenter Eltern ist.

Umgekehrt ist das eher selten: dass die Eltern ins Blickfeld der Öffentlichkeit kommen, weil die Kinder prominent sind. Als im Mai die Mutter von Angela Merkel starb, habe ich das erste Mal ein Bild von ihr gesehen. Die Eltern von Prominenten bleiben meist im Hintergrund. Dabei haben sie nicht selten viel dazu beigetragen, dass ihre Kinder zu dem geworden sind, was sie sind.

Die Kirche feiert heute ein solches Promi-Elternpaar: Anna und Joachim, die Eltern von Maria, der Mutter Jesu. Also sogar ein Promi-Großeltern-Paar. An diesen beiden, Anna und Joachim wird sehr schön deutlich, wie wirksam Elternschaft im Hintergrund sein kann. Die Bibel erwähnt die Eltern Marias in keinem Satz, nur in apokryphen Texten ist von ihnen die Rede. Und doch haben sie in der christlichen Tradition immer eine Rolle gespielt. Eine Blütezeit war sicher im Spätmittelalter. Hier entstanden auch viele Kunstwerke. Joachim wird als alter Mann mit jüdischer Schriftrolle dargestellt und Anna, wie sie ihrer Tochter Maria beten oder lesen beibringt. Eine besonders eindrucksvolle Darstellung ist die sogenannte „Anna-Selbdritt“. Dabei hat Anna ihre Tochter Maria auf dem Schoß und diese wiederum ihren Sohn Jesus. Drei Generationen – eng miteinander verbunden und eine baut auf der anderen auf. Das Bild zeigt aber auch, dass in Jesus sein eigener Glaube wachsen konnte, weil seine Mutter ihn gelehrt hatte, die wiederum von ihren Eltern in den Glauben eingeführt wurde.

Elternschaft ist wirkungsvoll. Eltern selbst merken das manchmal nicht so. Aber als Kinder spüren wir sehr deutlich, was wir von unseren Eltern oder Großeltern übernommen haben, manchmal erst, wenn wir erwachsen sind. Als Eltern geht es nicht darum, perfekt sein zu wollen. Die Karikatur der Helikopter-Eltern, die immer und überall um ihre Kinder kreisen, überzeichnet diesen Drang nach Perfektion, der eher kontraproduktiv ist. Viel tiefer wirken die verborgenen Qualitäten von Liebe und Geborgenheit, von Vertrauen und Vergeben können, von Hoffnung und Glauben an sich selbst und auch an Gott. Glücklich, wer dies als Kind und Heranwachsender erfahren durfte. Manchmal verbinden wir diese inneren Dinge auch mit sehr konkreten Handlungen. Wenn ein besonderes Kuchenrezept über Generationen hochgehalten wird, dann hat das nicht nur mit dem Kuchen zu tun, sondern mit der Erfahrung von Gemeinschaft, Fröhlichkeit und Geborgenheit in der Familie. Ja, so schmeckt das Leben.

Vielleicht bietet sich heute ja einmal die Gelegenheit, ein besonderes Zeichen der Dankbarkeit den Eltern zu schenken, ganz ohne Mutter- oder Vatertag. Dankbarkeit für die guten Einstellungen zum Leben, die ich von meinen Eltern eingepflanzt bekommen habe. Vielleicht auch für den Glauben, für das Lernen und die Hilfe ich selbst zu werden. Wenn die Eltern schon verstorben sind, kann es ein schönes Zeichen sein, heute eine Kerze für sie zu entzünden. Im Herzen bleiben sie lebendig.

In Brakel im Kreis Höxter würdigt man die Promi-Eltern Anna und Joachim übrigens nicht im Verborgenen. Dort feiert man in diesen Tagen den Annentag. Eine große Kirmes, an deren Anfang aber gemeinsam gebetet wird: im Zentrum das Bild der heiligen Anna, die ihre Tochter Maria ins Leben einführt. Eine fröhliche Form, den Schatz der Elternschaft zu würdigen. Einen guten Annentag wünscht Dietmar Röttger, Propst in Soest.

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