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Kirche in WDR 3 | 28.05.2020 | 07:50 Uhr

Stärke


Guten Morgen!

Im Fitnessstudio geht mein Blick immer mal wieder in den Freihantelbereich. Und ich muss sagen, ich bin schon beeindruckt, welche Kraft manche Menschen aufwenden können. Da werden mehrere Kilo gehoben, gestemmt oder gezogen. Um so stark zu sein, braucht es viel Training. Für mich wäre das nichts, auch wenn ich in den letzten Wochen im Homeoffice gemerkt habe, dass ein wenig Stärkung der Rückenmuskulatur wieder gut tun würde.

Es gibt aber noch eine andere Stärke, nämlich die innere Stärke. Die bekommt man aber nicht beim Krafttraining. Viele suchen sie in fernöstlichen Meditationsübungen oder in Seminaren zur mentalen Stärke. Und Christen beten auch um Stärke, gerade jetzt vor Pfingsten. Denn sie ist uns von Gott versprochen, als eine der sieben Gaben seines Geistes.

Wenn Christen um diese „Kraft von oben“ bitten, dann stehen sie in einer Linie zum Völkerapostel Paulus. Dieser hatte für sich erkannt: „Allem bin ich gewachsen durch den, der mich stark macht“ (Phil 4,13). Und diese Stärke konnte Paulus damals gut gebrauchen, denn er sitzt im Gefängnis. Zu freimütig hat er über Jesus gesprochen. Nach menschlichem Ermessen ist er in dieser Situation völlig schwach und den Stärkeren ausgeliefert.

Wie passt das dann aber damit zusammen, dass Gott genau diesem Paulus die Gabe der Stärke verliehen haben soll? Ausgerechnet mit Gefängnis! Da helfen ihm weder körperliche Stärke, noch seine Intelligenz. Da hilft ihm nur mentale Stärke. Eine Stärke, die den Menschen da stärkt, wo er es braucht. Gerade in der vermeintlichen Schwäche; wie Paulus an anderer Stelle sagt, „denn wenn ich schwach bin, bin ich stark“ (2 Kor 12,10).

Das klingt paradox. Aber ich verstehe es so: Gott lässt mich nicht alleine. Selbst wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann lässt er mich diese Kraft und Stärke spüren. Als Seelsorger berichten mir das oft Menschen: In einer Krankheit, in einer Trennung, in einem tiefen seelischen oder körperlichen Schmerz, da habe ich irgendwann Gottes Stärke gespürt. Oder anders gesagt: Mit so manchem Hindernis in meinem Leben, bin ich plötzlich ganz anders fertig geworden.

Aber das gilt nicht nur in besonderen Situationen und für einzelne Gelegenheiten. Diese Gabe der Stärke muss auch in meinem ganz normalen Alltag vorkommen. Ich brauche sie, um mein Leben erfüllt leben zu können. Die Stärke muss zum Grundton des christlichen Lebens werden, so hat es Papst Franziskus einmal gesagt.

Und das gilt dann nicht nur für mich als einzelne Person, sondern auch als Gemeinschaft in der Familie, im Sportverein, in der Gesellschaft, in der Kirche und überhaupt in der Weltgemeinschaft. Das wird in jenem Sprichwort deutlich, das besagt, dass eine Kette so stark ist wie ihr schwächstes Glied. Und damit ist keine negative Schwäche gemeint und schon gar nicht der Überlegenheitsanspruch, schwache Menschen nicht mehr dabei haben zu wollen.

Gerade in den letzten Wochen und Monaten ist das für mich wieder deutlich geworden: auf die Menschen ist zu achten, die in dieser Zeit vielleicht die Schwächeren sind, die Menschen der sogenannten Risikogruppen. Es war und ist ein Zeichen der Solidarität, nicht nur auf sich zu schauen, sondern auf den Anderen und das Gemeinsame. Dann spüren wir genau diese Stärke, die Gott uns schenkt.

Gehen Sie gestärkt in diesen Tag! Das wünscht Ihnen Pfarrer Andreas Möhlig aus Aachen.

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