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Kirche in WDR 3 | 30.07.2020 | 07:50 Uhr

Franziskus auf Mallorca

Guten Morgen!

Kennen Sie Mickie Krause? Ich gebe zu, mir war er bisher kein Begriff. Mickie Krause ist Sänger, Entertainer, eine Stimmungskanone – seit Jahren sehr erfolgreich. Vor der Corona-Pandemie ist dies sein Alltag: Auf Mallorca jubeln ihm seine Fans zu. Er ist der Mittelpunkt auf Partys mit Tausenden deutschen Touristen, die Menge kocht, wenn er seine Hits singt, und alle singen mit.

Kaum zu glauben, aber Mickie Krause hat etwas mit dem Heiligen Franziskus zu tun. Er verdankt Franz von Assisi nämlich einen seiner Partyhits. Auf Umwegen.

Franziskus hat kurz vor seinem Tod ein Gedicht verfasst, ein Gebet, ein Loblied auf Gottes Schöpfung. Dieser „Sonnengesang“ wurde weltberühmt. 750 Jahre später greift ihn der deutsche Priester Winfried Pilz auf. Und dichtet nach der Vorlage des Sonnengesangs von Franz von Assisi das Lied „Laudato si“. Nach der einprägsamen Melodie eines unbekannten Komponisten. Sehr schnell ist das Lied sehr beliebt.

Mickie Krause ist ein ehemaliger katholischer Pfadfinder und kennt das Lied. An dessen Beliebtheit knüpft er an. an. Aus dem neuen geistlichen Lied von Winfried Pilz macht er einen Partyhit. Aus dem Lob Gottes in der Schöpfung – Quellen, Berge, Wald, Tiere – wird in holprigen Reimen ein Stimmungslied. Und das klingt so:

„Sei gepriesen für Urlaub und Safari, für Wodka und Barcardi, für Opel und Ferrari!“ Oder auch: „Sei gepriesen für Felder und für Wiesen, für Laminat und Fliesen“ Und so weiter. Die Fans auf Mallorca sind begeistert.

Als Winfried Pilz davon erfährt, schreibt er an Mickie Krause: „Hier meldet sich der Autor“. Aber er bekommt keine Antwort. Das nimmt er nicht krumm. Später sagt er:

„Ich fand die Version lustig. Mallorca ist nicht meine Szene, aber warum denn nicht: Kreativität ist doch wunderbar! Der heilige Franz hätte wahrscheinlich auch lachen müssen.“ (1)

Was für eine schöne Gelassenheit. Wie großzügig! Ein anderer hätte den Entertainer Mickie Krause vielleicht verklagt, weil er das Urheberrecht verletzt hatte. Dass der Autor nichts dergleichen tut, deutet darauf hin: Hier ruht einer in sich, ist mit sich selbst im Reinen. Kleinlichen Streit hat er nicht nötig.

Ich stelle mir vor, dass Winfried Pilz diese souveräne Haltung haben konnte, weil er sich von Gott geliebt wusste. Weil er sich von Gottes Liebe getragen wusste, konnte er das ertragen. An solch großzügiger Gelassenheit möchte ich mich orientieren.


Dass Sie heute großzügig und gelassen durch den Tag gehen, wünscht Ihnen

Ihr Andreas Duderstedt aus Lemgo.



(1) Der Papst, der heilige Franz und das bekannte Neue Geistliche Lied. Interview mit Winfried Pilz, 8.6.2015, katholisch.de

https://www.katholisch.de/artikel/5317-laudato-si-die-umweltenzyklika-und-das-beliebte-lied (letzter Abruf 15.07.2020)



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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