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Kirche in WDR 3 | 08.01.2021 | 07:50 Uhr

Ein Stück vom Himmel

Liebe Hörerinnen und Hörer,

auf meiner ersten Kaplans-Stelle wurde ich zum ersten Mal zu einem Sterbenden gerufen, um ihm die Krankensalbung zu spenden. Zu meinem großen Glück war ich an einen älteren Landwirt geraten.

Ich habe das Bild noch klar vor Augen, wie er da in seinem Bett lag und zu mir sagte: „Kaplan, jetzt seien Sie mal nicht so nervös. Ich habe mein Leben gelebt und jetzt kann ich auch in Ruhe gehen.“

Was mir unzählige dogmatische Vorlesungen und theologische Bücher zum Thema „Ewiges Leben“ nicht erschließen konnten, dass schenkt mir immer wieder die Begegnung mit sterbenden Menschen. Wie bei dem alten Landwirt erfahre ich oft eine Gelassenheit und Zuversicht, wodurch wiederum meine Hoffnung wächst. Sicher kann ich den Himmel zwar nie ganz erfassen. Aber ich hoffe,
dass doch wahr ist, was das alte Kirchenlied
„Wir sind nur Gast auf Erden“ in seiner letzten Strophe so wunderbar zum Ausdruck bringt: „Und sind wir einmal müde, dann stell ein Licht uns aus, o Gott, in deiner Güte, dann finden wir nach Haus.“

Das ist für mich die tröstende Verheißung, dass ich ein Zuhause habe, über den Tod hinaus -wo die Wunden meines Lebens geheilt werden, wo das Zerbrochene zusammenfindet und wo ich von einer Liebe umgeben bin, deren Größe ich jetzt nur erahnen kann.

Herbert Grönemeyer hat einst, in Erinnerung an seine verstorbene Frau gesungen: „Es war ein Stück des Himmels, dass es dich gibt.“ Das trifft es aus meiner Sicht: Es geht um ein um das Stück vom Himmel. Das, was der Himmel ist, werden wir in unserem irdischen Leben nie in der ganzen Fülle erfahren. Unser Leben bleibt immer bruchstückhaft. Neben aller Freude erfahren wir auch Schmerz und Verlassenheit. Wir fügen Wunden zu und uns werden Wunden zugefügt.

Aber wir können, ein Stück des Himmels schon jetzt aufleuchten zu lassen - auch an diesem Tag. Ein Stück vom Himmel leuchtet, wenn ich dem anderen wirklich begegne, wenn ich einem anderen vergebe, wenn ich mit einem Schmerz aushalte, wenn ich ein Vorurteil überwinde, wenn ich versuche einen Müden und Traurigen zu stärken, dann kann diejenige und derjenige vielleicht am Ende dieses Tages sagen: „ Es war ein Stück des Himmels, dass es den anderen gibt.“ Wäre das nicht eine wunderbare Erfahrung, für den Menschen, dem Sie begegnet sind, aber auch für Sie? Dass Sie solche Momente erleben und so eine Ahnung von dem bekommen, was uns am Ende unseres irdischen Weges erwartet, das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen.

Aus Steinfurt grüßt Sie herzlich

Pfarrer Dr. Jochen Reidegeld


Quelle: Herbert Grönemeyer, Stück des Himmels, Georg Thurmair, Wir sind nur Gast auf Erden

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