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Kirche in WDR 3 | 10.07.2021 | 07:50 Uhr

Alles gut ?

„Alles wird gut! Bei uns sitzen Sie in der ersten Reihe! Der Kunde ist König! Ihr Wunsch ist uns Befehl!“


Guten Morgen aus Köln am Siebenbrüdertag!

Mit Sätzen wie diesen bin ich und sind sicher auch viele von Ihnen groß geworden: Am Ende wird alles gut

und wir bekommen, was wir uns wünschen.

Dass das Leben kein Wunschkonzert und auch kein Ponyhof ist, habe ich dann so nach und nach erst verstanden.

Es wird nicht ALLES gut! - Manches bleibt schwierig, schwer oder ärgerlich und mitunter

kann es einem sogar richtig schlecht gehen.

Der heutige Tag erzählt von der heiligen Felicitas und ihren sieben Söhnen: alle starben gemeinsam mit ihr bei einer

Christenverfolgung in Rom unter Kaiser Mark Aurel im Jahr 160. Warum? - Weil sie ihrem Glauben nicht abschwören wollten!

Ein trauriges Ende einer Familie war das und Unrecht der Mächtigen: ein Skandal, eine Schande für den Herrscher.

„Märtyrer“ nennen wir solche Menschen, die lieber Nachteile oder sogar den eigenen Tod in Kauf nehmen, als sich Unrecht

zu beugen, Bosheit gut zu heißen oder die Wahrheit zu leugnen.

Einer der bekanntesten Märtyrer unserer Zeit ist wohl der evangelische Pfarrer Dietrich Bonhoeffer.

Er hatte als Christ dem Unrecht der Nazis widersprochen und war dafür hingerichtet worden.

Manchmal geht es eben nicht gut aus, aber es ist dennoch gut, solche Geschichten nicht zu vergessen. Es ist gut, sich an Zeugen

für Mut und Glaube zu erinnern, weil das uns Mut machen und Hoffnung schenken kann.

Denn vielleicht ist ja über das Leben der sieben Brüder und ihrer Mutter und über das von Dietrich Bonhoeffer

und von so manchen anderen noch nicht das letzte Wort gesprochen, wenn die Mächtigen über ihnen den Stab gebrochen haben.

Vielleicht gibt es noch EINEN, der ganz zuletzt aus Bösem noch Gutes machen kann.

Die meisten von uns sind Gott-sei-Dank nicht in der Situation, solche Märtyer werden zu müssen.

Aber manchmal brauchen auch wir die Courage zu widersprechen, zur Wahrheit zu stehen

oder auch anderen Menschen beizustehen und dabei auf eigene Vorteile zu verzichten.

Dass es nach der alten Legende sieben Brüder waren, die mit ihrer Mutter den Weg gegangen sind,

macht deutlich, wie wichtig dann Familie, Freunde, Gefährten oder Gesinnungsgenossinnen sind.

Denn auch gemeinsam wird zwar nicht alles gut, aber es wird vielleicht erträglicher und zugleich

zu einem Zeichen, das anderen Mut macht.

Ein solches Hoffnungszeichen feiern Christen an jedem Sonntag in ihrem Gottesdiensten, wenn sie die Auferstehung

des gekreuzigten Jesus feiern.

Einen guten Ausklang der Woche und einen gesegneten Sonntag

wünscht Ihnen aus Köln Pfr. Jürgen Martin.

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