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Kirche in WDR 3 | 22.01.2022 | 07:50 Uhr

Daheim!

Guten Morgen!

Gerade in diesen dunklen Januartagen denke ich gerne an meinen Sommerurlaub zurück. Im letzten Jahr war ich in der Pfalz und habe dort den Adolf-von-Nassau Wanderweg erlaufen. Über dessen Namensgeber, einen römisch-deutschen König aus dem 13. Jahrhundert, könnte ich jetzt viel erzählen. Aber heute Morgen möchte ich über einen besonderen Ort entlang der Wegstrecke erzählen.

Meine Entdeckung war so ein klassischer Zufallstreffer. Während einer kleinen Pause bemerkte ich geheimnisvolle Umrisse im Wald – mein Interesse war geweckt. Zunächst musste man eine kleine Steigung aus Kieselsteinen hinauf. Mein Wanderkollege blieb erst einmal demonstrativ auf der Bank sitzen. Doch ich kämpfte mich durch das Dickicht von Dornen, Gestrüpp und ‘ner Menge Insekten. Und dann – stand ich plötzlich auf einem kleinen, längst verlassenen Friedhof.

Umgeworfene Grabsteine, zersetzte Grabeinfassungen und überwucherte Trampelpfade erwarteten mich dort. So ‘ne Mischung aus Faszination und Grusel überfiel mich. Die Inschriften der Grabmäler waren noch gut zu lesen. Beerdigungen schienen hier bis zum Ende des 19.Jahrhunderts stattgefunden zu haben, wie mir die eingravierten Jahreszahlen verrieten.

Doch in Erinnerung geblieben ist mir etwas anderes als Datumsangaben oder Familiennamen: Was ich meine, nenne ich jetzt einfach mal: kleine Kommentare. Nur einzelne Worte standen auf den Grabsteinen, aber die hatten es in sich: Kurz und knapp hieß es da: Auf Wiedersehen! - versehen mit einem dicken Ausrufezeichen! Ganz besonders berührt hat mich die Inschrift: Daheim! Auch hier durfte das Ausrufezeichen nicht fehlen. Prägnanter kann man die Hoffnung auf eine Auferstehung der Toten nicht formulieren, dachte ich mir so intuitiv!

Auch ich glaube an ein ewiges Leben bei Gott. Ich sollte es besser vorsichtiger formulieren, ich versuche es zu tun. Statt Ausrufezeichen entstehen da bei mir oft genug Fragezeichen in Kopf und Bauch. Gerade bei Beerdigungen, beim Herablassen des Sarges beschleichen mich des Öfteren verunsichernde Zweifel: Kann das wirklich alles so sein mit der Heimat im Himmel, mit dem großen Festmahl bei Gott und einem Wiedersehen der Toten?

Aber gerade weil ich diese Gedanken kenne, haben mich die so überzeugten Grabinschriften berührt. Manchmal tut es mir einfach gut, mit großer Glaubenskraft in Berührung zu kommen. Hier stammt sie aus der Vergangenheit. Aber gerade daran zeigt sich eine Hoffnung, die offenbar Menschen immer schon auf ihre je eigene Art und Weise bewegt hat: mal mehr mit Fragezeichen, mal mehr mit Ausrufezeichen.

Ich bin froh, die paar Extrameter gegangen zu sein und mir den Weg freigekämpft zu haben. Plötzlich, unerwartet und überraschend hat mich die Botschaft von der Auferstehung, ich sage jetzt einfach mal, erwischt.

Hoffentlich erwischt Sie heute auch die eine oder andere positive Erfahrung. Das wünscht ihnen jedenfalls,

ihr Pastor Simon Schwamborn aus Lippstadt

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