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Kirche in WDR 3 | 22.06.2022 | 07:50 Uhr
Danke für lange Tage
Guten Morgen. Dieser Tag heute, gehört mit zu den längsten des Jahres. Wie oft habe ich mir ein bisschen mehr Zeit gewünscht, weil der Tag zu kurz ist. Auch wenn er heute auch nur 24 Stunden hat – er ist halt doch irgendwie länger. Bald wird es die Sommersonnenwende geben, und dann nimmt (leider) die Tagesläge wieder täglich ab. Doch nicht in dieser Woche! Ich spüre in diesen Tagen: der Körper summt in seiner Energie. Abends mag ich gar nicht ins Bett gehen. Was also tun in diesen ganz besonderen Tagen? Wie kann ich sie nutzen?
Beginnen möchte ich ihn heute Morgen mit einem DANKE! Das liegt mir an solchen hellen Sommertagen ganz leicht auf der Zunge. Ich freue mich einfach.
Und wenn ich Freude in mir
spüre, dann möchte ich sie auch mitteilen. Das kann eine Freundin sein, die ich
anrufe, eine Nachbarin, der ich begegne oder eben Gott. Der ist oft Partner
meiner Gespräche und meiner Dankbarkeit.
Manchmal rede ich ganz einfach mit ihm, aber ganz oft liegt mir auch ein
Lied auf den Lippen. Manch eine oder einer von ihnen kennt vielleicht das Lied
„Danke für diesen guten Morgen….“ (ansingen) es ist schon ziemlich alt und in
meiner Schulzeit fehlte es in keinem der Schulgottesdienste. 1961 wurde es von
einem Martin Gothard Schneider für einen Wettbewerb geschrieben und es war
sogar für kurze Zeit in den Singelcharts. Ein richtiger Hit also, bis heute. Er
gibt so richtig Schwung in den Tag. Ich kann das Lied manchmal schon nicht mehr
hören, aber in diesen besonderen Sommertagen liegt es mir dann doch auf den
Lippen. Eben weil mir so zum Danken zumute ist. Trotz aller schrecklichen
Dinge, die in dieser Welt passieren, werden heute die Vögel singen, die Sonne
sich hoffentlich blicken lassen und die Bäume und Wiesen sind saftig grün.
Dinge, die so selbstverständlich für mich sind. Aber genau das ist es, was ich
zwischendurch mal dankbar wahrnehmen möchte. In dem Lied wird gedankt für den
guten Morgen, für den neuen Tag, für alles Frohe und Helle und für die Musik,
aber eben auch für die Arbeitsstelle, meine Freunde und das ich überhaupt
danken kann. Ich habe gelesen, dass es viel Kritik damals gab und die Art und
Weise des Liedes verspottet wurde – es ist halt sehr eingängig und einfach, ein
bisschen Rumtata. Bis heute wird es gesungen und es ist ein Ohrwurm – egal wie
sehr ich mich dagegen wehre.
Also: Danke für diesen guten Morgen. Und für den neuen Tag. Den besonders hellen und langen Tag. Mir sind heute viele Stunden geschenkt, in denen ich diesen Tag genießen kann. Gleich jetzt und bis heute Abend.
Einen wunderschönen langen Tag wünscht ihnen Sr. Jordana Schmidt aus Krefeld.