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Kirche in WDR 3 | 19.07.2022 | 07:50 Uhr

Von Gott geliebter Mensch

In unserem Kölner Stadtteil begegnet mir in der Nähe der Hauptkreuzung immer mal wieder eine ältere Dame. Sie führt meist einen Einkaufstrolley mit sich, in welchem Sie aber auch einige Briefe und Postkarten aufbewahrt. Diese gibt sie dann an Passanten, die sie vorher freundlich gefragt hat, ob Sie ihnen etwas schenken darf.

In der Regel sind es Briefumschläge mit einem Schmetterlingsaufkleber und dem handgeschriebenen Satz „An einen von Gott geliebten Menschen“. Darin befindet sich dann meist ein Zettel oder eine Karte mit einigen Sätzen, über die ich ganz gerne nachdenke. Vor ein paar Tagen bekam ich wieder einen solchen Briefumschlag überreicht, den ich dann zu Hause öffnete. Auf dem Zettel waren auf der einen Seite zwei Hände ausgestreckt, die eine von unten nach Hilfe ringend und die andere von oben Hilfe anbietend. Darüber stand dann einfach nur: „Komm!“.

Dieses „Komm!“ sei einladend und zugleich herausfordernd, erläuterte ein Text auf der Rückseite. Welcher in Not geratene Mensch würde eine helfende Hand ablehnen? Der Einladende erwarte aber auch meine Antwort.

Weiter hieß es im Text dann, dass Jesus Christus in seiner Person die ausgestreckte Hand Gottes für alle Menschen sei. In seine Liebestat durch seinen Tod am Kreuz seien alle Menschen eingeschlossen. „Gott schließt keinen aus“, heißt es dann in einem weiteren Satz.

Eigentlich eine sehr tröstliche Zusage. Aber sie ist zugleich eine Zumutung, denn ich muss davon ausgehen, dass dann auch die nicht ausgeschlossen werden, die ich persönlich am liebsten nicht dabeihätte, die ich selbst am liebsten ausgeschlossen sähe. Aber wer bin ich, dass ich dafür die Kriterien festzulegen habe?

Vor schon etwas längerer Zeit habe ich mal mit einem Freund über dieses Thema gesprochen. Er meinte etwas flapsig und umgangssprachlich zu mir, dass er sich nicht vorstellen könne, dass der liebe Gott einen besonderen Spaß daran hätte, Menschen in der Hölle schmoren zu sehen. Nein, seine helfende Hand streckt Gott wirklich jedem von uns entgegen. Sie zu ergreifen oder eben nicht zu ergreifen, das ist unsere eigene Entscheidung. Diese Freiheit lässt er uns. Und wer weiß, vielleicht streckt er sie ja auch so aus, wie wir es gar nicht erwarten.

Ich bin über diesen Briefumschlag und seinen Inhalt schon etwas nachdenklich geworden, weil es ein sehr existentielles Thema ist, bei dem wir Menschen höchst unterschiedlich reagieren. Vielleicht spreche ich die Dame, die mir den Umschlag überreicht hat, beim nächsten Mal einfach darauf an.

Fühlen also auch Sie sich als ein von Gott geliebter Mensch, ganz gleich, ob oder an was Sie glauben.

Das wünscht Ihnen Ihr Jan Hendrik Stens aus Köln.

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