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Kirche in WDR 3 | 09.12.2022 | 07:50 Uhr

Keiner kann es recht machen

Einen schönen Freitagmorgen! Es gibt Tage, da kann man an es mir einfach nicht recht machen. 7 Uhr ist zu früh, 8 Uhr zu spät. Scheint die Sonne, ist es zu hell. Scheint sie nicht, ist es zu dunkel. Der Kollege geht mir auf die Nerven, weil er zu viel redet. Oder er sagt kein Wort ist deshalb in meinen Augen ein Muffel. Wie es ist, ist es verkehrt. Ganz schön schwierig und meistens bin ich dann mit mir selber unzufrieden.

Aber auch umgekehrt kenne ich das: Ich strenge mich an es zuhause oder im Büro allen recht zu machen, aber garantiert ist wirklich jede Alternative verkehrt. Zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn, zu schwarz, zu weiß. Egal wieviel Mühe in einem Essen steckt, es schmeckt nicht. Egal, wieviel Arbeit in einem Projekt liegt, es kommt nicht an. Welche Alternativen habe ich: Aufregen und das ganz große Fass aufmachen. Schimpfen, schreien, zetern? Ich glaube, wenn es ohnehin im Moment nicht passen kann, dann ist das Beste erstmal: entspannen. Wozu aufregen oder hektisch werden, wenn es grade ohnehin keine richtige Lösung gibt.

Jesus kennt diese Situation auch und wenn Christen heute in ihren Kirchen diesen Abschnitt aus dem Matthäus-Evangelium (Mt 11, 18-19) hören, habe ich schon ein bisschen den Eindruck, dass es ihm auch auf die Nerven geht. Da heißt es: „In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Johannes ist gekommen, er isst nicht und trinkt nicht, und sie sagen: Er ist von einem Dämon besessen. Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagen sie: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder!“

Ja, Jesus, wie du es auch machst, ist es verkehrt und keiner will deine Botschaft der Güte und Barmherzigkeit annehmen. Dabei meinst du es doch nur gut mit den Menschen. Es ist zum Verzweifeln. Aber mir scheint, auch Jesus entspannt sich. Denn er fügt noch einen Satz hinzu: „Und doch hat die Weisheit durch die Taten, die sie bewirkt hat, Recht bekommen.“ Was richtig ist, bleibt richtig – auch wenn es sich im Moment nicht durchsetzen kann. Die Wahrheit, dass Gottes Liebe größer und stärker ist als alles, was wir mit unserem Menschenverstand begreifen können, bleibt für mich als Christ wahr, auch wenn die Zeichen der Zeit vielleicht grade etwas anderes sagen. Alles, was es braucht, ist Geduld. Aber die setzt Zeit voraus. Und Zeit ist bei uns nun mal ein rares Gut. Entscheidungen müssen gefällt werden. Entscheidungsschwäche ist Charakterschwäche und wer zögert hat verloren. Ist das so? Ich glaube, den meisten Entscheidungen täte ein paarmal mehr nachdenken ganz gut. Und wenn ich merke, dass eine Entscheidung grade nicht möglich ist, dann sollte ich mich entspannt zurücklehnen und mir selber die Freiheit geben, mich auf das Urteil anderer zu verlassen. Das ist in meinen Augen kein Zeichen von Schwäche, sondern von Größe. Und die Wahrheit habe ich nicht für mich gepachtet. Das hat Gott schon für sich getan – und in diese Erkenntnis kann ich mich getrost auch ein bisschen hineinfallen lassen, wenn ich mich mal wieder nicht entscheiden kann.

Ich bin Martin Kürble und wünsche ihnen aus Düsseldorf heute ganz entschieden einen entspannten Tag. Bleiben Sie behütet.

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