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Kirche in WDR 3 | 20.12.2022 | 07:50 Uhr

Josef

Seit dem ersten Krippenspiel, das der heilige Franziskus vor fast 800 Jahren im italienischen Dorf Greccio inszenierte, hat sich die Anzahl der Gestalten vermehrt, die das Weihnachtsgeschehen ins Bild bringen. In Anlehnung an die Kindheitserzählungen Jesu in den Evangelien gibt es außer dem Kind in der Krippe und Ochs und Esel, wie Franziskus sie hinstellte, noch Maria, die Mutter Jesu, und Josef, Engel und Hirten und Schafe und vieles mehr.

Wer den heiligen Josef nur aus Krippendarstellungen kennt, hält ihn vermutlich für einen unbedeutenden Statisten in der Kindheitsgeschichte Jesu. Doch er war bedeutend mehr. Auch wenn in der Bibel kein einziges Wort von ihm überliefert ist, spricht sein Handeln umso mehr. Josefs Aufgabe war es, den kleinen Jesus in die jüdische Tradition einzuführen und sein Heranwachsen zu beschützen.

Zum ersten Mal ist im Matthäus-Evangelium von ihm die Rede, als er entdeckt, dass Maria schwanger ist ohne sein Dazutun. Offensichtlich gibt es zwischen den beiden keine unnötigen Wortgefechte, sondern Josef schweigt und denkt darüber nach, was er tun kann, ohne Maria zu schaden. Und während er noch nach einer Lösung sucht, gibt ihm Gott im Traum klare Weisung. Da heißt es nur ganz einfach: „Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte und nahm seine Frau zu sich“ (Mt 1,24). Josef sucht schweigend nach dem Wort, das es zu hören gilt, und tut es.

Lukas erzählt in seinem Evangelium, wie Josef wegen eines kaiserlichen Steuererlasses mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete, nach Betlehem zieht (Lk 2,5). Bei und nach der Geburt Jesu ist er wie ein verlässlicher Vater zur Stelle. Darum gehört er auch neben Maria an die Krippe, in der das Kind liegt, für das er Verantwortung übernommen hat.

Matthäus berichtet von den Sterndeutern aus dem Osten, die kommen, um dem neugeborenen König zu huldigen. Und auch hier träumt Josef wieder eine akute Weisung Gottes, die er sofort in die Tat umsetzt und dadurch das Leben des Kindes rettet. Er flieht mit dem Kind und seiner Mutter nach Ägypten, von wo er später wieder auf eine Weisung Gottes im Traum hin zurückkehrt.

Noch einmal ist von Josef im Lukas-Evangelium die Rede, als Jesus zwölf Jahre alt geworden ist. Die ganze Familie zieht zum Paschafest nach Jerusalem und kehrt nach den Festtagen zurück nach Nazaret. Jesus bleibt in Jerusalem und seine Eltern bemerken sein Fehlen erst nach einer Tagesstrecke. Sie suchen ihn innerhalb des Pilgerzuges und finden ihn nicht. Also kehren sie nach Jerusalem zurück – offensichtlich noch am Abend – und finden den Jungen erst nach drei Tagen im Tempel, wo er zwischen den Gesetzeslehrern sitzt, zuhört und Fragen stellt. Josef sagt kein Wort. Er überlässt Maria die bange Frage: „Kind, warum hast du uns das angetan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht“ (Lk 2,48). Doch Jesus versteht ihr Suchen nicht und Josef und Maria verstehen seine Antwort nicht. So kehren sie nach Nazaret zurück, wo Josef ihm beibringt, was ein Vater seinem Sohn weitergibt. Diese Aufgabe endet, als Jesus dreizehn Jahre alt wird, denn in diesem Alter wird ein jüdischer Junge religiös volljährig.

Josef könnte zum Patron der Achtsamkeit ernannt werden, denn alles, was er tut, entspringt aus einer tiefen Wachheit auf das Leben hin.

So wünsche ich Ihnen für heute ein achtsames Herz, das gut hinhören kann auf die Herausforderungen des Lebens. Ihre Schwester Ancilla Röttger aus Münster.

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