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Gott beim Bügeln

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katholisch

Kirche in WDR 3 | 01.07.2024 | 07:50 Uhr

Gott beim Bügeln

Ich hab‘ ein neues Hobby! Und dabei geht‘s heiß her. Ich fahre meine Bahnen. Ab und an dampft es gewaltig. Am Ende bin ich völlig zufrieden. Haben Sie es erraten?

Nein – es hat nichts mit Dampflokomotiven zu tun. Auch nicht mit Autos oder Motorrädern. Mein Hobby kommt unspektakulär daher. Ok … Ich steh’ dazu: Ich bügle gerne!

Ich habe jahrelang gesteamt. Das Hemd wird aufgehangen. Gerät in die Hand und Dampf drauf. Das Ergebnis – naja. Besser als ungebügelt. Aber nicht wirklich gut. Dann hatte ich neulich den Gedanken: Junge, du bist mittlerweile über 30. Du solltest irgendwann mal ein eigenes Bügeleisen besitzen und richtig bügeln.

Wenn, dann richtig. Also: Ab ins Netz. Dampfbügelstation bestellt.

Ja – das erste Hemd war ein Krampf. Kragen innen – außen. Dann die Schultern. Hemdärmel. Und dann noch beide Seiten und der Rücken. Bügeln ist eine Wissenschaft für sich. Und ich habe ungelogen pro Hemd eine halbe Stunde gebraucht. Mittlerweile schaffe ich’s in zehn Minuten.

Und aus dem anfänglichen Stress ist pure Entspannung geworden. Zu sehen, wie die Falten glatt werden. Wie der Stoff gerade wird. Das Gefühl Bahn um Bahn zu fahren. Die Wärme, der Stoff, der weicher wird. Aus Chaos wird Ordnung und mein Kopf kann ausschalten. Ich finde das himmlisch.

Ich bügle direkt nach dem Aufstehen. Jeden morgen. Mindestens ein Hemd. Hört sich vielleicht völlig verrückt an, aber so beginnt jeder Tag für mich mit einem kleinen Erfolg. Es gibt so viel Mist auf der Welt. Das höre ich spätestens eine halbe Stunde später, wenn ich das Radio anmache. So viel, das mich bedrücken kann. Aber dieses eine gebügelte Hemd, macht mich irgendwie froh.

Vielleicht ist das total banal. Mag sein. Aber schon die Heilige Teresa von Ávila sagt: „Gott ist auch mitten unter den Kochtöpfen“. Wie oft wünsche ich mir dagegen das große Wunder.
Wie oft sehne ich mir Gott in den großen Gedanken herbei? Oder als außergewöhnliche Erfahrung?

Seitdem ich bügle, denk‘ ich: Vielleicht ist Gott gar nicht immer im Großen, im Besonderen. Vielleicht kommt Gott daher wie ein Stoß Wasserdampf. Nimmt mir die Gedanken ab, wenn ich Ruhe brauche und bringt Ordnung in mein Leben.

Und wenn es nur beim Bügeln ist.


Ich grüße Sie aus Herten. Ihr Stephan Orth.


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