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Asterix

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Kirche in WDR 3 | 29.10.2024 | 07:50 Uhr

Asterix

Guten Morgen!
Er gehört zu DEN Helden meiner Kindheit und Jugend. Kaum auszudenken, er hätte nicht heute vor 65 Jahren, am 29. Oktober 1959, das Licht der Welt erblickt. Wenn man das so sagen kann – denn genau genommen erschien er nicht leibhaftig und lebendig, sondern gezeichnet, als Fantasie-Figur, zunächst auf den Seiten des französischen Jugendmagazins „Pilote“: Asterix, der Gallier. Über 350 Millionen Exemplare der mittlerweile 40 Bände sind seit damals gedruckt worden. Zur Schulzeit in den 70ern fiebern wir jedem neuen Heft wochenlang entgegen, und kaum liegt’s am Kiosk, ist’s schon gekauft und kurz darauf gelesen.

Beim Lesen wandern wir 2.000 Jahre zurück, hinein in die Zeit des Julius Cäsar und in jenes kleine gallische Dorf an der bretonischen Küste. Dessen Geheimnis der Zaubertrank des Druiden Miraculix ist. Hier dreht sich alles darum, wie Asterix und Obelix und all die übrigen rauflustigen Dorfbewohner mit Hilfe der Superkraft des Druidentranks die römischen Besatzer ein ums andere Mal verwirren, vermöbeln, verschrecken und verjagen. Der triumphverwöhnte Feldherr aus dem fernen Rom, der große Cäsar, beißt sich an den dreisten Dörflern mit Verlass die Zähne aus. Von Schrammen, Beulen und blauen Augen abgesehen allerdings kommt meist niemand zu Schaden – außer die Wildschweine. Die landen reihenweise auf den Tischen und im Magen des kugeligen Obelix.
Ein großer, harmloser Spaß, jede Episode, voller Ironie, Witz und Charme. Und was immer geschieht: Am Ende sitzt das ganze Dorf in großer Runde unter Bäumen und feiert den Sieg der Kleinen über die Großen, der Guten über die Bösen, der Bedrohten über die Besatzer.
Die wahre Geschichte dazu haben wir in jenen Jahren auch gelesen – in der Schule. „De bello Gallico“. Über den gallischen Krieg. Verfasst vom Feldherrn Julius Cäsar selbst, sein triumphaler Kriegsbericht.

Und wie das so ist, wie das immer schon war in den Kriegen der letzten 65, der letzten 2.000 Jahre, ja von Anbeginn der Zeiten an – ist da keine Spur von Witz und Charme, kein Raum für Ironie und Widerstand. Brutale, blanke Gewalt und kein Erbarmen, es gilt und siegt allein das Recht des Stärkeren. Jener Gallier, der damals wirklich Widerstand gewagt hat, Vercingetorix, kommt sechs Jahre in römische Gefangenschaft und wird am Ende von Cäsars Triumphzug öffentlichkeitswirksam hingerichtet.
So wie jener Mann mit Namen Jesus, der den Römern ein paar Jahrzehnte später tief im Osten in Judäa auf andere Weise irgendwie im Weg ist. Einen Aufstand anzuzetteln, wäre Jesus nicht in den Sinn gekommen. Er sagt: „Selig sind, die Frieden stiften. Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen.“ Den römischen Besatzern scheint auch das gefährlich. Also: kurzer Prozess und ans Kreuz.

Doch seit 2.000 Jahren wird nun erzählt, dass Jesus den Tod besiegt hat, es wird erzählt von der Allmacht der Liebe und von der Hoffnung auf Frieden. Und das wird gefeiert – an einem Tisch, Sonntag für Sonntag, mit Brot und mit Wein. Zaubertrank und Wildschwein braucht es nicht - doch den Mut, daran zu glauben: Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig.
Die Liebe hört nicht auf. Am Ende werden wir feiern.

(Ende WDR 4, Verabschiedung für WDR 3 und 5: )
Es grüßt Sie, Ulf Schlüter aus Bielefeld.


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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