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Die Samariterin von Offenbach

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Kirche in WDR 3 | 02.12.2024 | 07:50 Uhr

Die Samariterin von Offenbach

Die Geschichte vom barmherzigen Samariter ist das bekannteste Gleichnis der Bibel – das habe ich zumindest schon öfters gelesen. Keine Ahnung, ob das stimmt. Was ich aber weiß: Es gibt auch heute noch jede Menge Samariterinnen und Samariter. Von einer möchte ich heute Morgen erzählen, also einer Fremden, die mir so richtig aus der Patsche geholfen hat. Unter die Räuber gefallen war ich zwar nicht, eher sah ich aus wie einer. Aber der Reihe nach!

Ich musste für ein paar Tage nach Frankfurt und hatte mir deshalb ein Hotel in Offenbach gebucht. Am Abend wollte ich mich noch schnell rasieren, da ich die Woche über irgendwie keine Lust dazu hatte: Ich holte meinen elektrischen Rasierer aus dem Koffer, klappte den seitlichen Scherkopf auf und begann den Bart meiner rechten Gesichtshälfte zu stutzen. Doch plötzlich verließen den Rasierer die Kräfte: na klar, Akku leer. Mir wurde direkt heiß und kalt, denn intuitiv erkannte ich das Problem: Oh no, ich habe gar keinen Ladekabel dabei!

Der Blick in den Spiegel verstärkte meine leicht hysterische Panik. So soll ich jetzt vor die Zimmertür? Ein bisschen schräg ist ja sympathisch, aber mein Anblick war mir nur peinlich. Die eine Hälfte des Gesichts freigelegt, die andere noch üppig behaart und beide Seiten getrennt von so ner merkwürdigen Zick-Zack Linie. Aber es half nichts, ich musste zum nächsten Elektroladen und zwar fix, bevor alle Geschäfte schließen. Trotz sommerlicher Temperaturen band ich mir also ein T-Shirt wie so einen Schal vors Gesicht. Sah halt echt so ein bisschen Gangster-like aus.


Auf meinem Weg sah ich plötzlich einen Friseursalon. Und drinnen saß tatsächlich noch eine Kundin auf dem Stuhl. Meinte es das Schicksal gut mit mir? Also nichts wie rein. Immer noch gezeichnet vom Schreck unterbrach ich Friseurin und Kundin recht forsch und erzählte von meinem Dilemma! Doch dann die Überraschung: Freundlich, ruhig und unaufgeregt sagte sie zu mir: „Da vorne liegt ein Rasierer. Hier kommen öfter Jungs rein, die sich den Bart damit schneiden. Können sie sich nehmen.“ Erleichterung mache sich in mir breit, der Druck fiel ab. Alles war gut. Mein Trinkgeld wollte sie gar nicht haben, wünschte mir noch einen schönen Abend und schloss ihr Geschäft ab.

Zurück zum Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Jesus erzählt es aus einem bestimmten Grund. Er will den Zuhörenden zeigen, wer dem Überfallenen in seiner Not zum Nächsten geworden ist: ein Fremder, ohne Namen, der die Not gesehen und gehandelt hat. Ich weiß nicht, ob meine Retterin eine Christin war oder das Gleichnis schon mal gehört hat. Egal! Für mich hat sie vielleicht gerade deshalb den Geist der biblischen Geschichte lebendig und erfahrbar gemacht.


Pastor Simon Schwamborn aus Dortmund

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