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Vivat, Vivat: Ludger
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Kirche in WDR 3 | 26.03.2025 | 07:50 Uhr

Vivat, Vivat: Ludger

Wir werden ja über so allerhand definiert. Unseren Vornamen, z.B.. Ich heiße Klaus. Wobei es da bei mir nicht so viel zu definieren gibt. Meine Eltern wollten einen möglichst kurzen Namen. Keiner meiner Vorfahren hieß so.

Es gibt aber auch Vornamen, die lassen viel mehr schließen über die Herkunft. Ludger ist so ein Name. Ich kenne keinen Ludger, der nicht aus dem Münsterland stammt. Das fängt beim Springreiter Ludger Beerbaum an und hört bei Monsignore Ludger Bornemann auf, der meine Frau und mich vor 13 Jahren in Israel getraut hat.

Aufs engste ist der Name Ludger verbunden mit Münster. Dass das so ist, wundert eigentlich nicht: Der Heilige Ludger, bzw. Liudger, ist der von Münster. Denn auf dem kleinen Hügel östlich des Bächleins Aa gründete Liudger vor rund 1225 Jahren ein Kloster, eine Monasteriunm. Und daher verdankt Münster ihm seinen Namen. Und heute ist Ludgers Namenstag.

805 wurde Liudger zum ersten Bischof von Münster geweiht. Am 26.03.809 starb er in Billerbeck bei Münster während einer Reise durch sein Bistum[1]. Zweierlei Dinge finde ich hochspannend am Heiligen Liudger.

Das eine: Er ist ein europäischer Heiliger. Geboren in Utrecht, also Niederlande, studierte er in York, England, bei keinem Geringeren als Alkuin, dem Hofgelehrten von Kaiser Karl dem Großen. Ich staune immer wieder über die Vernetztheit von Menschen wie Liudger im frühen Mittelalter.

Nach seiner theologischen Ausbildung zog es Liudger zunächst ins Land der Friesen, u.a. nach Deventer. Dort war er als Missionar tätig. Zur Zeit Karls des Großen missionierten viele – eher unrühmlich – mit dem Schwert. Etwa die Mission der Sachsen verlief frei nach dem Motto „Und willst Du nicht ein Christ sein, schlag ich Dir die Rübe ein“. Nicht so bei Liudger. Seine Chronisten berichten von einem sanften Gottesmann, der die Friesen durch seine Predigten überzeugte. Nach seiner Missionstätigkeit machte er eine Pilgerreise nach Rom und dann nach Montecassino – dem Gründungskloster der Benediktiner. Dort hat er sich sicher inspirieren lassen für sein eigenes Kloster. Das gründete er ab 793 gründen auf dem besagten Hügel neben der Aa, in Münster. Da, wo heute der stattliche Paulusdom steht.

Begraben ist der Heilige Liudger übrigens nicht seinem Dom in Münster, sondern in Essen Werden, am schönen Baldeneysee. Dort hatte er sein erstes Benediktinerkloster gegründet – das hatte ich vorher vergessen zu sagen. Und dort wollte er begraben werden.

Nun aber noch das zweite, was ich an Liudger hochspannend finde: Obwohl er so ein wichtiger Heiliger war, wurden sein Knochen, seine Reliquien offensichtlich nicht so heiß gehandelt wie z.B. die von meinem Namenspatron, dem Heiligen Nikolaus. Vermeintliche Knochenteile des Heiligen Nikolaus finden Sie im ganzen Abendland. Und würde man die alle zusammenfügen, hätte Dr. Börne, der Gerichtsmediziner aus dem Münsteraner Tatort, sicher seine helle Freude.

Bei Liudger ist das anders. 2007 ließ der damalige Bischof von Essen, Felix Genn, die Gebeine des Mannes untersuchen, der im Grab des Heiligen Liudger in Werden bestattet ist. Was sie fanden war erstaunlich. Ein komplett erhaltenes Skelett. Bis auf einen Arm, der fehlte. Kein Wunder: Im Dom zu Münster findet sich eine Armreliquie des Bistumsgründers. Der Befund der Gerichtsmediziner: Die Merkmale des Mannes im Grab stammen exakt überein mit den Daten aus den Lebensbeschreibungen des Heiligen

Es wundert, dass Liudgers Gebeine nicht in aller Welt verstreut wurden. Nun, es entspricht in jedem Fall seinem letzten Wunsch, in Werden Ruhe zu finden. Und vielleicht hatte er sich mit den Westfalen das richtige Völkchen ausgesucht, das in seiner unaufgeregten Bodenständigkeit Ludgers Wunsch verstanden hat.

Übrigens: Derzeit hat der Heilige Liudger keinen amtierenden Nachfolger. Bischof Felix Genn, der 2007 bei Liudgers Exhumierung noch Bischof von Essen war, wurde 2009 Bischof von Münster. Vor 2 Wochen wurde sein altersbedingter Rücktritt wohlverdient angenommen. Ich bin gespannt, wann dem drittgrößten Bistum Deutschlands gratuliert werden kann zu seinem neuen Bischof. Gratulieren kann ich heute jedenfalls allen Ludgers dieser Welt – die ja meist im Münsterland leben. Und daher: ganz westfälisch und von Herzen: „Vivat, Vivat“ zum Namenstag.

Klaus Nelißen aus Köln


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Liudger


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