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Cäsarea Philippi oder: Keine Panik!
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Kirche in WDR 3 | 14.03.2025 | 07:50 Uhr

Cäsarea Philippi oder: Keine Panik!

Bloß „keine Panik“! Gerade wenn es unheimlich wird oder Schrecken verbreitet wird, dann ist es gut, wenn jemand beruhigen kann: „Keine Panik!“

Dabei hat der Ausdruck Panik mit dem griechischen Gott Pan zu tun. Der wurde an unheimlichen Orten verehrt. Das waren meist dunkle Wälder, finstre Schluchten und Quellen.

Einer der vielen Orte, wo dieser Gott Pan im Altertum verehrt wurde, war Paneas am Fuß des Berges Hermon, wo eine der Jordan-Quellen entspringt. Heute heißt der Ort – weil das Arabische kein P kennt – Banias. Die dunkle Quellhöhle vermittelt noch heute eine kleine Ahnung von der unheimlichen Landschaft, die Menschen einst an den Gott Pan denken ließ.

Über ein Jahr war Banias für Besucher nicht zugänglich, auch nicht für mich und meine Mitarbeiter, die wir ganz in der Nähe leben und arbeiten. Banias lag zu nah am Kriegsgebiet. Die Gegend, nicht weit von der Grenze zum Libanon, war immer wieder Ziel von Raketen und Drohnen der Hisbollah – ein Ort der Panik eben.

Banias kommt unter dem Namen Cäsarea Philippi auch in der Bibel vor. Von Jesus heißt es da, dass er einmal in diese Gegend kam und fragte (vgl. Mk 8,27ff): Für wen halten mich die Leute?
Seine Jünger sagten: „Einige für Elija, andere für Johannes den Täufer, wieder andere für einen anderen Propheten.“ Und dann fragt Jesus sie direkt: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Simon Petrus, immer vorneweg, antwortet: „Du bist der Messias, Christus, der Sohn Gottes!“

Daraufhin fängt Jesus an, von seinem bevorstehenden Weg nach Jerusalem zu sprechen, von seinem Leiden, seinem Tod. Wieder ist es Petrus, der schnell dabei ist und Jesus Vorwürfe macht. Und Jesus? Der reagiert harsch: „Hinter mich, Satan! Denn Du hast nicht im Sinn was Gott will, sondern was die Menschen wollen!“

Schon krass, diese „Ansage“ an Petrus. Aber noch etwas anderes finde ich bemerkenswert: Banias, Cäsarea Philippi, liegt weit ab vom See Gennesaret, von der jüdischen Landschaft, wo Jesus sonst predigt. Was macht er da also in dieser heidnischen Gegend? War er überhaupt dort? Vielleicht geht es ja weniger um den tatsächlichen Ort als um eine Botschaft? Aus der Bibelwissenschaft weiß ich: Die Evangelien wollen auch mit Namen manchmal etwas Tieferes vermitteln als eine geographische Information.

Bei Cäsarea Philippi könnte das vielleicht Folgendes sein: Markus, der erste Evangelist, schreibt um das Jahr 70 nach Christus. Gerade ist ein grausamer Krieg zu Ende gegangen. Jerusalem und der jüdische Tempel sind von den Römern zerstört worden. Kurz vor dem Feldzug Richtung Süden hatte das große römische Heer noch einmal eine Ruhepause eingelegt, um dann dem jüdischen Aufstand in Jerusalem ein Ende zu machen. Und wo haben sie gelagert? Genau. Bei Cäsarea Philippi.

Und ich frage mich: Könnte Markus vielleicht darauf anspielen? Sozusagen eine Botschaft für die Nachkriegszeit vermitteln und den Weg Jesu nach Jerusalem in Beziehung setzten zum Siegeszug der Römer?

Die Botschaft des Markus wäre dann: Auch wenn jetzt durch die Römer vieles zerstört ist – kein Grund zur Panik! Der entscheidende, viel wichtigere Zug nach Jerusalem hat schon vor 40 Jahren stattgefunden! Und der endete nicht mit Niederlage und Zerstörung, sondern mit dem Sieg des Lebens in der Auferstehung Jesu. Also: Keine Panik!

Was wäre das für eine Beruhigung, wenn ich glauben könnte: Die Niederlagen dieser Welt, die äußeren Zerstörungen können mir im Letzten nichts anhaben, weil es etwas in mir gibt, das unzerstörbar ist.

Markus und sein Evangelium behaupten: Genau das dürfen wir glauben. Denn schon vor langer Zeit hat einer am Ende seines Weges ein Tor geöffnet in eine andere Welt. Von dort scheint bereits jetzt Licht auf unseren Weg. Und egal was da kaputt ist in meinem Leben, was unheimlich und erschreckend ist: „Kein Grund zur Panik!“

Aus dem Norden des Heiligen Land grüßt Sie Georg Röwekamp

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