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Kirche in WDR 3 | 18.04.2025 | 07:50 Uhr

Schwere Kost

Guten Morgen!

„Meine Mama hat viel schlimmer gelitten.“ Nach diesen Worten ist es still im Raum. Alle blicken sich nach dem Jungen um. Mit rotem Kopf sitzt der Vierzehnjährige da. Es steht ihm ins Gesicht geschrieben, wieviel Überwindung es ihn gekostet hat, das zu sagen. Und wie die Worte doch hinausmussten – nicht nur aus seinem Mund, sondern aus tiefstem Herzen: „Meine Mama hat viel schlimmer gelitten.“ Die Mutter war nach jahrelanger Krebserkrankung in einem schweren letzten Kampf elend gestorben.

Der Tod Jesu am Kreuz ist unser Thema im Religionsunterricht. Der schwere Weg dorthin - durch Verrat und Hohn und Spott zum gewaltsamen Sterben. Kaum zu begreifen: dass Jesus – und mit ihm Gott selbst – alles Leid und alles Unrecht dieser Welt in seinem Tod auf sich genommen hat. „Auf dass wir Frieden hätten“, wie es ein Prophet der Bibel sagt. Schwere Kost. Nicht nur für Vierzehnjährige.

Nach dem ersten Schrecken über den ebenso mutigen wie verzweifelten Satz ihres Mitschülers wagen sich zögernd auch andere aus der Deckung. „Ehrlich gesagt, habe ich das auch schon gedacht“, sagt ein Mädchen, „die Menschen in den Konzentrationslagern zum Beispiel, die haben so Schreckliches aushalten müssen.“ Immer mehr melden sich und fügen eigene Beispiele hinzu: von Menschen, die im Krieg umkommen, von Opfern schlimmer Gewalttaten, von unheilbar Kranken. Es befreit ganz offensichtlich, diese Gedanken auszusprechen.

Wir geraten in ein intensives Gespräch darüber, ob das überhaupt geht:

Leiden mit Leiden zu vergleichen. Sehr bald sind wir uns einig: Wer will das beurteilen, nach welchen Kriterien – und wozu wäre es gut? Umso dringlicher steht irgendwann die Frage im Raum: Warum ist der Tod Jesu am Kreuz so besonders?

Der christliche Glaube mutet uns ein unfassbares Geheimnis zu: Gott, der alles Leben geschaffen hat, ist in seinem Sohn Jesus Mensch geworden. Mit allem, was das menschliche Leben und Sterben ausmacht. Wenn der Mensch Jesus am Kreuz schreit: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“, ist es also Gott selbst, der diese Gottverlassenheit erleidet. „O große Not, Gott selbst liegt tot“, heißt es in einem alten Karfreitagslied. Durch diese Ungeheuerlichkeit ist alles anders geworden. Denn wenn der Schöpfer allen Lebens in den Tod vordringt, dann hat der Tod verloren. Seitdem ist Gott mit seiner schöpferischen Lebenskraft auch dort, im Tod. Wo wir Menschen nur noch das Ende sehen können, hat Gott einen neuen Anfang gesetzt: mitten im Tod das Leben. Kein Mensch, der stirbt – unter welchen Umständen auch immer - ist von Gott verlassen. Was für ein Geheimnis!

Wirklich schwere Kost. Aber schwere Kost voller Trost und Hoffnung.

Nicht nur für Vierzehnjährige.


Einen gesegneten Karfreitag wünscht Ihnen, Annette Kurschus, Pfarrerin in Bielefeld.


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze


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