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Füße pflegen
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katholisch

Kirche in WDR 4 | 02.06.2025 | 08:55 Uhr

Füße pflegen

Heute ist wieder Montag. Und weil heute Montag ist, ist das Wochenende leider auch schon wieder vorbei. Tja. Und wo Sie womöglich gerade auf dem Weg zur Arbeit sind: Es gibt ja Berufe, die sind für mich ein absolutes Rätsel. TikTok-Influencer zum Beispiel. Aber dann gibt’s auch welche, bei denen ich sofort sage: Respekt! Podologen zum Beispiel. Die stehen ganz oben. All die Fußpflegerinnen und Fußpfleger – das sind für mich stille Heldinnen und Helden unserer Zeit. Ohne große Worte, aber mit jeder Menge Gespür für überflüssige Hornhaut. Ihr Job: Zehen retten, Füße retten – und damit auch ein Stück Würde des Menschen. Wer einmal auf dem Stuhl beim Podologen gesessen und erlebt hat, wie er ihm da unten das Leben wieder schönmacht, der ahnt, was für einen großartigen Job diese Menschen machen. Jeden Tag.

Ich komme darauf, weil ich neulich dachte, dass Jesus die Podologen bestimmt auch gefeiert hätte. Er hat ja selbst nämlich so eine Art „Service am Menschen“ gemacht und ist dahin gegangen, wo die Probleme waren. Neulich habe ich daran denken müssen, genauer: am letzten Donnerstag, am Feiertag. Da haben wir in der Kirche Christi Himmelfahrt gefeiert. Das ist die Geschichte, die davon erzählt, wie Jesus „Tschüss!“ sagt. „Ich bin jetzt weg.“ Und vorher hat er, so erzählt es die Bibel, den Menschen noch gesagt, worauf sie achten sollen, während er weg ist. Und diese Abschiedsrede klingt ein bisschen wie der Zettel, den du deinem Nachbarn in die Hand drückst, wenn du für zwei Wochen in die Toskana abdüst: „Blumen gießen, Post holen, Pakete annehmen – danke!“ Nur bei Jesus klingt es etwas poetischer. „Denkt dran! Behaltet mich lieb! Und: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten.“ Aber damit fangen die Probleme ja an! Wie liebst du einen, der nicht mehr da ist? Mit Likes und Herzchen-Emojis? Tja. Da hab ich gedacht: Jetzt kommen die Fußpfleger wieder ins Spiel. Die haben bis heute verstanden, was Zuwendung ist. So wie Jesus damals: Der hat seinen Freunden vor ihrem letzten gemeinsamen Essen ja auch die Füße gewaschen und gepflegt. Einfach so. Nicht weil sie es verdient hatten, sondern weil er’s konnte. Zuwendung ohne Wenn und Aber, ohne große Show. Wer liebt, der muss hin und wieder Füße waschen. Auch wenn sie nach altem Käse riechen. So geht Liebe bis heute. Jeden Tag.

Und das ist auch die Pointe von Jesus: Wenn er sagt „Haltet mein Wort, auch wenn ich nicht mehr da bin!“, dann meint er nicht: „Lernt’s auswendig und zitiert es auf Familienfeiern“. Sondern: Lebt es. Lebt die Liebe. Lebt die Zuwendung, wo immer ihr es könnt. Macht Fußpflege, Seelenpflege, ganz egal – Hauptsache, der andere spürt, dass er nicht allein ist.

Und das Schöne ist: Auch in der neuen Woche passiert das ja. In den Förderschulen, auf der Frühchenstation im Krankenhaus, in all den Trauergesprächen bei den Bestattern, in den Jobcentern, bei all den vielen Gesprächen auf der Arbeit, in denen Kolleginnen und Kollegen einander auch mal ihr Herz ausschütten. Und überall, wo das passiert, da gibt’s weniger Angst, weniger Stress, da beginnt ein kleines Stück vom Himmel. Und ich finde: das sind gute Aussichten. Nicht nur an einem Montagmorgen.

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