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Kirche in WDR 4 | 05.07.2025 | 08:55 Uhr
Kinoverkündigung
Ist der Staat verantwortlich für mein Glück? Seit Donnerstag läuft der Film “Agent of Happiness” im Kino, eine Doku über die Politik des Bruttonationalglücks in Buthan. Buthan ist ein kleines Land ist Südostasien, am östlichen Rand des Himalaya, ein buddhistisches Königreich.
Die Regierung von Buthan versteht das Bruttonationalglück als ganzheitlichen Wert, im Gegensatz zu rein ökonomisch definierten Daten wie bei unserem Bruttoinlandprodukt. Um das Bruttonationalglück zu errechnen, sendet der Staat so genannte Agents of Happiness durch das Land.
Sie reisen zum Erfassen des Glückslevels der Menschen durch das ganze Land! Diese Formel berechnet, wie glücklich unser Land ist.
Amber Gurung ist ein “Agent of Hapiness” - unterwegs im Auftrag des Glücks. Er befragt zufällig ausgesuchte Bewohner Buthans nach ihrem persönlichen Glücksempfinden. Mit einem Kollegen ist er im Kleinwagen unterwegs, von Tür zu Tür, im Dorf und auf dem Land, mit einem Standard-Fragenbogen zum Glück der Befragten.
Wie alt sind Sie? - 84! - Haben Sie einen Traktor? - Nein? - Haben Sie ein Handy? - Ja! - Und ein Auto? - Nein! –
Bitte denken Sie nach und sagen mir: Wie glücklich waren Sie gestern? - Heute bin ich es jedenfalls sehr, weil ich Dich Hübschen getroffen habe. Schreib das!
Amber selbst lebt mit seinen knapp 40 Jahren allein mit seine alten Mutter, spielt auf seinen Reisen Luftgitarre, singt und tanzt.Und sehnt sich danach, endlich die richtige Frau zu finden. Das wäre für ihn das Glück.
Ich träume von einer Familie. Vielleicht erfüllt es sich ja nicht. Aber träumen kann man!
Es kommt mir schon ein wenig sonderbar vor, einen Glücksindex zu errechnen und ein staatliches Programm zum Glücklich-Sein aufzusetzen, zeigt doch der Film “Agent of Happiness”, wie unterschiedlich Glück wahrgenommen wird. Aber damit stellt der Film mir natürlich die Frage, was ich als Glück empfinde und was ich brauche um glücklich zu sein. Und mir fällt auf, dass im Neuen Testament Glück als Begriff nicht vorkommt. Sehr wohl aber der Sache nach. Dabei geht es allerdings um kein kurzfristiges, oberflächliches Glück, schon gar nicht um ein materielles. Es gab den Versuch, die Seligpreisungen im Matthäusevangelium mit “glücklich” zu übersetzen.
Da hieß es dann aus dem Mund Jesu:
“Glücklich, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Glücklich die Sanftmütigen, denn sie erben das Land.
Glücklich, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt.
Glücklich die Barmherzigen, denn sie finden Erbarmen.
Glücklich, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes genannt.”
Glück braucht kein großes Haus. Oder ein Auto. Es kommt aus dem Herzen!