Aktuelles

Beiträge auf: wdr4 

evangelisch

Kirche in WDR 4 | 15.11.2013 | 08:55 Uhr

Das Mittelalter in den Köpfen der Menschen

Ist das Mittelalter wirklich schon vorbei? In den Geschichtsbüchern vielleicht. Aber in den Köpfen der Menschen noch lange nicht. Stellen Sie sich vor: Die so genannten Kreationisten in den USA halten daran fest: Die Welt ist in sieben Tagen erschaffen, wie es in der Bibel steht. Die Evolutionstheorie von Darwin lehnen sie ab. Die Lehrbücher, die in den Schulen ihrer Kinder verwendet werden, sind frei von Darwin und seinen Ideen. Naturwissenschaftliches Denken hat hier keine Chance.

Ich will Ihnen heute von einem frommen Mann erzählen. Er lebte im 16. Jahrhundert und war seiner Zeit weit voraus. Als Astronom und Mathematiker kam er zu Erkenntnissen, die weltumstürzend waren. Sein Name: Johannes Kepler. Er starb heute vor 383 Jahren. Kepler knüpfte an die Forschungen von Nikolaus Kopernikus an. Der konnte plausibel machen, dass nicht die Erde, sondern die Sonne Mittelpunkt des Weltalls ist. Aber: So etwas zu behaupten, war damals lebensgefährlich! Denn es war die Zeit der Gegenreformation und des 30-jährigen Krieges! Auch Kepler, der in Tübingen zunächst Theologie studiert hatte, bevor er Naturwissenschaftler wurde, musste mehrfach vor den kirchlichen Autoritäten fliehen. In Keplers Kopf war das Mittelalter schon vorbei. Das heißt aber nicht, dass er damit den Glauben vom Tisch gewischt hätte. Im Gegenteil! Johannes Kepler betrieb seine Forschung zum Lobe Gottes. Er wollte der Mathematik Gottes auf die Spur kommen.

Für Kepler waren der Glaube an einen Schöpfer und die naturwissenschaftliche Arbeit sehr wohl miteinander vereinbar Ja, mehr noch: Seine Forschungen führten ihn geradezu zum Lob Gottes! Und das hört sich so an: „Gott, du Schöpfer der Welt, unser aller ewiger Herrscher! Laut erschallet dein Lob ringsum durch die Weite der Erde. Groß fürwahr ist dein Ruhm! Er rauschet mit mächtigen Schwingen durch den herrlichen Bau des ausgebreiteten Himmels. Schon das Kind verkündet dein Lob.“

Als Naturwissenschaftler beobachtete Johannes Kepler die Phänomene um ihn herum genau und versuchte, zu erklären, warum Dinge so sind wie sie sind. Er versuchte, Gesetzmäßigkeiten aufzuspüren und Schlüsse daraus zu ziehen.

Ein Beispiel: Wenn ich einen Bleistift fallen lasse, dann fällt er nach unten. Nicht nach oben! Ich kann das tausendmal wiederholen. Es passiert immer wieder so. Nur warum? Das ist eine typische Frage für den Naturwissenschaftler, wie Kepler einer war. Und die löste er naturwissenschaftlich und nicht mit Hilfe der Bibel wie die Kreationisten.

Die Bibel will nicht die Welt und ihre Phänomene erklären. Sie ist kein naturwissenschaftliches Buch! Sie bezeugt Gott als den Schöpfer der Welt. Ihre wichtigsten Themen sind Glaube – Liebe – Hoffnung – Gerechtigkeit. Sie will Menschen anstecken, es mit dem Glauben an Gott zu versuchen.

Wo das gelingt, wo also ein Mensch von der Kraft des Evangeliums überwältigt wird, und anfängt zu glauben, da ist sie für diesen Menschen zum Gotteswort, zur Heiligen Schrift geworden. Ansonsten bleibt sie bestenfalls eine Sammlung von Büchern, die man literaturwissenschaftlich untersuchen kann. Im schlimmsten Fall ist sie ein Papst aus Papier, der die Freiheit der Forschung einschränken will. So wie damals, als Johannes Kepler lebte. Er konnte als Forscher gleichzeitig ein frommer Christ sein. Und lobte Gott mit seinem Beruf – als Naturwissenschaftler, den das Staunen zum Lob Gottes führte! In Keplers Kopf war das Mittelalter schon vorbei! Gott mit Ihnen an diesem Tag – das wünscht Ihnen Pfarrer Frank Küchler aus Troisdorf.

katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen