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Kirche in WDR 4 | 17.07.2014 | 08:55 Uhr

Die Werkzeuge der geistlichen Kunst

Guten Morgen, liebe Hörerinenn und Hörer,

Wenn Sie einen Werkzeugkasten suchen – nicht fürs Heimwerken, sondern in Glaubensfragen – dann empfehle ich Ihnen das vierte Kapitel der Ordensregel des Heiligen Benedikt.

Es trägt den schönen Titel: Die Werkzeuge der geistlichen Kunst. Mit viel Weisheit hat der Gründer des Benediktinerordens vor knapp 1500 Jahren hier alltagstaugliche Wege zu einem Leben mit Gott zusammengestellt. Dies soll gelingen, indem die Mönche Maß nehmen am Handeln von Jesus Christus. Insgesamt sind dort 78 Verse zu finden, aufgeteilt in vier große Abschnitte. Drei Verse habe ich heute Morgen ausgewählt, um sie mit Ihnen etwas genauer anzuschauen.

Die ersten beiden sind ganz praktische Anleitungen, die das zwischenmenschliche Leben gerade im Konfliktfall betreffen – was ja auch in einem Kloster vorkommen kann, aber eben nicht nur dort!

Da heißt es zunächst:

Sprecher:

„Den Zorn nicht zur Tat werden lassen“ (RB 4,22).

Natürlich kann keiner verhindern, zornig zu werden. Und natürlich ist auch Benedikt klar, dass man mit seinem Zorn irgendwo hin muss. Bevor ich aber meinem Zorn freien Lauf lasse und sofort in einen Kreislauf von Beleidigungen hineinstolpere, ist es vielleicht gut, einen Moment nachzudenken oder aus der zornigen Grundhaltung herauszutreten. Manchmal hilft es schon, tief durchzuatmen und vielleicht für den Gegner zu beten. Gott stellt sich gerne als eine Art Blitzableiter zur Verfügung.

Ein anderer wichtiger Rat des Heiligen Benedikt für ein gelingendes Miteinander ist genauso handfest, aber nicht weniger herausfordernd:

Sprecher:

„Bei einem Streit mit jemandem noch vor Sonnenuntergang in den Frieden zurückkehren“ (RB 4,73)

schreibt er. Hier ist gemeint, dass ich als gläubiger Mensch immer den Frieden suchen und zu ihm zurückkehren soll. Auch hier weiß Benedikt, dass das manchmal unmöglich oder sehr schwierig ist. Und es ist ja auch so! Aber grundsätzlich soll ich bereit sein, mich mit dem anderen wieder auszusöhnen. Und das noch vor Sonnenuntergang, das heißt: Ich soll es nicht auf die lange Bank schieben, mich zu versöhnen! Wohlgemerkt: „Zum Frieden zurückkehren“ bedeutet nicht „Friede, Freude, Eierkuchen“ – also falsch verstandene Harmonie. Es bedeutet vielmehr, bereit zu sein für ein neues Miteinander, ohne die Vergangenheit zu leugnen. „Zum Frieden zurückkehren“: Wieviel wäre gewonnen, wenn diese Haltung wenigstens als Bereitschaft selbstverständlicher wäre. Und für Benedikt ist es klar: so eine Haltung wächst im Blick auf Christus. In der Nachfolge und in der ständigen Auseinandersetzung mit seinem Beispiel. Daher ist vielleicht das grundlegendste Werkzeug für ein christliches Leben der folgende Vers:

Sprecher:

„Der Liebe zu Christus nichts vorziehen.“ (RB 4,21)

Dieser oft zitierte Satz aus Benedikts „Werkzeugen der geistliche Kunst“ zielt direkt auf die Mitte eines persönlichen Glaubensweges. Diese Mitte ist Jesus Christus, ein Du, eine Person, kein Etwas, keine Sache. Einer, der Kranke aufgerichtet hat, mit Sündern das Brot geteilt und den Frieden gepredigt hat und der immer wieder neu erzählt hat von der großen Barmherzigkeit Gottes.

Bei christlicher Spiritualität geht es darum, dass ein Mensch mehr und mehr mit Jesus zu leben lernt, Jesus besser kennen lernt und so mit den Augen Jesu zu sehen lernt, wenn ich es einmal so ausdrücken darf. Diesem Ziel dienen alle Werkzeuge der geistlichen Kunst.

Liebe Hörerinnen und Hörer! Ich wünsche Ihnen heute an irgendeinem Punkt des Tages, dass Sie spüren, wie Ihnen gelingt, bewusst eines dieser Werkzeuge zu nutzen.

Es grüßt Sie aus Paderborn Domvikar Michael Bredeck.

Copyright Vorschaubild: neu_alf Public Domain CCO Pixabay

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