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Kirche in WDR 4 | 04.09.2014 | 08:55 Uhr

Inklusion

Guten Morgen, liebe Hörerin, lieber Hörer!

Ausgeschlossen, dass Du da mitmachst!

Haben Sie so einen Satz schon einmal gehört? Auf Grund irgendeiner Eigenschaft, irgendwelcher Umstände oder wegen einer Begrenzung soll jemand an etwas nicht teilhaben dürfen oder dazugehören. Menschen mit Behinderungen erleben so etwas immer wieder. Dabei tut unsere Gesellschaft und Politik seit Jahren schon sehr viel dafür, dass alle ein Leben führen können, in dem sie möglichst wenige Einschränkungen hinnehmen müssen. Es gibt besondere Parkplätze, Toiletten, abgesenkte Bordsteine, Rampen, die den Zugang zu Gebäuden erleichtern. Dazu ist ein großes Unterstützungsnetzwerk und ein breites System von Hilfsmöglichkeiten geschaffen worden – angefangen bei der Frühförderung über Tagespflege bis hin zu Förderschulen, integrativen Betrieben und vielem mehr.

2009 trat in Deutschland die UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Kraft. Nun geht es darum, die Forderung nach Inklusion umzusetzen und das Zusammenleben unterschiedlicher Menschen, nämlich solcher mit und ohne Einschränkungen zu fördern. Das ist eine große Herausforderung und eine schwierige Aufgabe.

Das Konzept ist nicht unumstritten und wird zurzeit heftig auf allen Ebenen debattiert.

Inklusion bedeutet wörtlich „einschließen“, im Sinne von einbezogen sein und dazugehören. Das meint: Jeder darf teilhaben. Und jede hat das Recht mitzugestalten und zur Gemeinschaft beizutragen mit ihren Möglichkeiten und Talenten. Umgekehrt heißt das: Jeder und jede hat auch die Freiheit zu entscheiden, etwas nicht mit machen zu müssen.

Nach christlichem Verständnis sind alle Menschen gleich viel wert und alle verschieden. Und es macht eine Gesellschaft und eine Kirche erst lebendig und ganz, wenn auch die Schwächsten einbezogen sind. So sagte es der evangelische Theologe Ulrich Bach, der selbst fast sein ganzes Leben im Rollstuhl verbrachte.

Einbeziehen bedeutet für mich, dass alle Menschen mit und ohne Handicap die Chance haben, sich zu entfalten, dass sie gefördert werden ohne sie zu überfordern oder zu benachteiligen.

Dazu muss man genau hinsehen und hinhören und dann handeln.

In der Bibel steht eine interessante Geschichte.

Jesus ist in Jericho. Am Straßenrand sitzt Bartimäus. Er ist blind und bettelt. Als er hört, dass Jesus kommt, schreit er laut und macht auf sich aufmerksam. Die Menschen um ihn herum, finden das eher unpassend und wollen, dass er schweigt, Jesus aber ruft ihn zu sich, sieht ihn an und stellt ihm eine ganz entscheidende Frage: Was willst du, das ich dir tun soll?

Entscheidend ist die Frage deshalb, weil sie ihn und sein Anliegen ernstnimmt: Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Es tut gut, wenn ich benennen kann, was ich brauche und Gehör finde. Daraus kann etwas wachsen, was das Miteinanderleben und -lernen verändert.

Das macht Arbeit. Engagement ist notwendig, Phantasie und Geduld, Investitionen und sicher auch so mancher aufwändige Umbau. Es ist eine große Chance. Es gelingt, wenn wir fragen: Was brauchst du? Was willst du? Was tut dir gut?

Ich glaube, dass so die besten Wege gefunden werden können, dass alle Menschen nach ihren Möglichkeiten und vor allem ihren Wünschen teilhaben können an einer großen vielfältigen Gemeinschaft.

Ihre Pfarrerin Annette Krüger aus Witten.

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