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Kirche in WDR 4 | 04.12.2014 | 08:55 Uhr

Wartezeit

Guten Morgen!

Ich vermute, Sie stehen ebenso ungern in Warteschlangen wie ich.

Und doch gehört Warten zum Leben. Manches braucht sogar lange Wartezeiten: der nächste Urlaub, das nächste große Fest, ein lang ersehnter Besuch, eine Geburt, ein freundliches Wort nach einem Streit…

Vor vielen Jahren wollten Psychologen testen, welche Bedeutung die Fähigkeit zu warten für die Entwicklung der Persönlichkeit hat. Sie stellten vierjährige Kinder vor die Wahl: entweder ein Stück Schokolade sofort oder einen ganzen Riegel, allerdings nach einer Wartezeit von zehn Minuten. Wie würden die Kinder entscheiden?

Nur etwa ein Drittel der Kinder entschied sich für das Warten auf den Riegel Schokolade. Für die meisten war klar: „Schokolade jetzt sofort, auch wenn es nur ein Stück Schokolade ist!“

Doch damit gaben sich die Forscher noch nicht zufrieden: sie befragten Jahrzehnte später die inzwischen erwachsenen Testteilnehmer und stellten fest:

Die Kinder, die hatten warten können, konnten ihr Leben besser meistern: höhere Bildung, bessere Berufsaussichten, seltener Übergewicht oder Suchtprobleme, stabilere Ehen und Freundschaften.

Offensichtlich hat also das Warten-können, auch wenn es momentan von Nachteil zu sein scheint, eine höhere Lebensqualität zur Folge. Es ist gut, sich hin und wieder im Warten zu üben. Ich kann erst so Vertrauen entwickeln, dass eine Angelegenheit gut ausgeht, deren Ungewissheit ich nicht leicht aushalten kann. Ich bändige meine Angstfantasien und löse mich von übertriebenem Sicherheitsbedürfnis, vom Sofort-Haben- und Bescheid-Wissen-wollen. Ich verzichte auf eine Sicherheit, die es im Leben und in Beziehungen so gar nicht gibt.

So lerne ich in Krisen und Stresssituationen selbstbewusst und besonnen zu bleiben. Warten fördert mich in meiner Persönlichkeitsentwicklung. Bei diesem Warten bin ich nicht passiv, sondern ganz wach und aktiv. Ich werde selbst-bewusster und selbst-bestimmter. Ich werde unabhängiger und freier.

Den Advent verstehen Christen als Wartezeit. Sie warten auf Gott, der in das Leben jedes Menschen kommen will. Wie alles Kostbare und Unbezahlbare kann ich das nicht herbeizwingen und an mich reißen. Doch auch dies ist kein passives Warten.

Advent ist eine bewusste Zeit: mein Inneres frei räumen von allzu viel Kleinkram; freier werden, selbst-bewusster und mich schon heute bei allen Vorbereitungen freuen auf das kommende Fest. Ein Warten, das sich lohnt. Schon heute!

Ein frohes und fruchtbares Warten wünscht Ihnen Spiritual Georg Lauscher aus Aachen.

Copyright Vorschaubild: CCO Public Domain Pixabay

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