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Kirche in WDR 4 | 06.01.2015 | 08:55 Uhr

Gott erscheint

Gott erscheint. Heute. Glauben Sie nicht, liebe Hörerin, lieber Hörer? Ist aber so und wird gefeiert. Heute ist der Dreikönigstag oder Epiphanie. So nennen Christinnen und Christen den heutigen Festtag.

Das Wort Epiphanie, bedeutet übersetzt: Gott erscheint. Gott ist den Weisen aus dem Morgenland erschienen – auch Heilige Drei Könige genannt. Kaspar ist einer von ihnen. Ihn würde ich gerne einmal fragen: „Wieso warst Du so sicher, Kaspar, dass Euch Gott erschienen ist in dem Kind in der Krippe? Das könnt Ihr Drei Euch doch auch bloß eingebildet haben. Nach einer so langen und anstrengenden Reise auf der Suche nach dem Retter der Welt ist es doch natürlich, dass man alle seine Wünsche und Projektionen auf die Zielperson überträgt. Da muss einem das neugeborene Kind ja als der ersehnte und gesuchte Messias erscheinen.“ Kaspar würde mir vielleicht antworten: „Könnte sein, ist es aber nicht.“ Er wäre vermutlich aber nicht verärgert über meine kritische Nachfrage. Vielleicht würde er sagen: „Dem Glauben gegenüber kritisch zu sein, ist immer gut, damit man sich nicht blenden lässt von falschen Vorstellungen oder von den eigenen Einbildungen.“

Kaspar könnte mir ein Beispiel erzählen: „Wenn ich eine Lampe auf eine Wand richte und dazwischen waagerecht eine kleine Flasche hin- und her bewege, dann wird ihr Bild größer oder kleiner. Oder ihr Bild wird oval. Hierbei haben wir es aber nur mit drei Dimensionen zu tun, der Länge nämlich, der Höhe und der Tiefe. Die Naturwissenschaftler heute rechnen aber mit unendlich vielen Dimensionen im Blick auf das Universum. Unvorstellbar. Und da wollen wir Menschen darüber urteilen, wie Gott zu erscheinen hat, damit wir es verstehen könnten? Was bilden wir uns eigentlich ein, wenn wir versuchen, Gott zu beweisen oder Gottes Existenz zu bestreiten?“

Kaspar hält sich lieber an die Erkenntnis seines weisen Kollegen Sokrates, der gesagt hat: „Ich weiß, dass ich nicht weiß“ und beschreibt seinen eigenen Weg zur Erkenntnis so: „Ich vertraue auf mein Gefühl und die gute Geistkraft Gottes. Aus irgendeinem Grund müssen wir damals ja genau zu diesem neugeborenen Kind im Stall gekommen sein. Und: Gottes Frieden haben wir dort gespürt. Als wir ankamen, da waren wir ganz zweifelsfrei und sicher.“

Ganz zweifelsfrei und sicher waren sich nicht nur die drei Weisen oder Heiligen Drei Könige, sondern auch die Christinnen und Christen in Leipzig zur DDR-Zeit: Gott will keine Gewalt. Das war ihre Gewissheit. Und so versammelten sich die Bürger zuerst in der Nikolaikirche zum Gebet, bevor sie auf die Straßen gingen, um zu demonstrieren. Wenn sie dann durch die Kirchentüren hinaustraten, wussten sie nicht, ob sie vielleicht niedergeknüppelt oder verhaftet werden würden. Sie nahmen Kerzen mit zum Zeichen ihrer eigenen Friedfertigkeit. „Wir waren auf alles vorbereitet, nur nicht auf Kerzen und Gebete.“ Das ist der legendär gewordene Kommentar eines Mannes aus dem Zentralkomitee der SED dazu. Trotzdem wurden Menschen verprügelt und abtransportiert. Aber es wurden immer mehr, die zu den Gebeten kamen und anschließend mit Kerzen auf die Straßen traten.

Christian Führer, damals Pfarrer in der Nikolaikirche, erzählte einmal: „Dass die Macht der Ohnmächtigen etwas bewirkt, dass die Gewaltlosigkeit, die von Jesus ausgeht, dass die wirklich Berge versetzt…“(1) Christian Führer ist leider im vergangenen Jahr gestorben. Aber als ich in einem Film die Bilder von den Leipziger Montagsdemonstrationen sah und ihn hörte, da dachte ich: Damals in Leipzig, da war Gottes gute Geistkraft dabei.

Dass Gottes Geistkraft auch heute unter uns wirkt, dass Gott erscheint, und zwar immer da, wo Menschen um Frieden ringen, das glauben Gerlinde Anders, Pfarrerin in Leverkusen und Kaspar, der weise Augenzeuge aus biblischer Zeit.

(1) http://www.mdr.de/damals/archiv/friedensgebet100.html

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